„Die Lauscher“ haben es geschafft: Das Kindertheater R.A.M. konnte die Kinderjury mit dem Stück voller Geräusche, Klänge und Musik überzeugen und darf nun die „Thea“ mit nach Hildesheim nehmen. Allerdings nur eine Kopie, die die Kinder des Familienzentrum St. Josef hergestellt haben. Das Original vom renommierten Künstler Otmar Alt bleibt im Rathaus ausgestellt.

Bei der Begrüßung am Freitagnachmittag im Foyer des Rathauses dankten Franz Möllering und die stellvertretende Landrätin Gisela Köster den Theatern für die tolle Zeit, die sie den Kindern gemacht haben. „Es gibt in der Region nichts Vergleichbares“, sagte Möllering und dankte Marliese von Burchard, die das Festival mit Janis Große Wöstmann auf die Beine gestellt hat. Köster dankte der Gemeinde für das Engagement, solch eine Veranstaltung anzubieten.

Freilichtbühne für die Jury

Für die Kinderjury hatte Janis Große Wöstmann einen Gutschein für einen Besuch bei der Freilichtbühne besorgt. „Dort könnt ihr Euch entspannt zurücklehnen und braucht nichts bewerten“, sagte Große Wöstmann schmunzelnd. Für den Jury-Präsidenten Julian Elsner, „den Dieter Bohlen von Neuenkirchen“, gab es einen Kinogutschein. „Julian gehört schon zu den älteren hier und will sicher nicht mit seinem Papa in die Freilichtbühne, sondern mit einem Kumpel ins Kino“, so Große Wöstmann.

Während die Besucher am Donnerstagnachmittag noch von Mark Roberts (Herr Pling) und Manuela Hörr (Frau Plong) die verschiedenen Geräusche erklärt bekommen haben, steckt die Jury – unter Leitung des Jury-Präsidenten Julian Elsner und der künstlerischen Leiterin Marliese von Burchard – bereits die Köpfe zusammen. Keine leichte Aufgabe dieses Mal, denn alle Stücke waren auf ihre Art und Weise gut gemacht. „Meine persönlichen Favoriten sind das ‚Gespenst von Canterville‘ und ‚Beauty or Beast‘, aber ich bin gespannt was jetzt kommt“, verriet Jury-Präsident Julian (11) am Donnerstagnachmittag vor der Vorstellung, die am Ende ja auch das Rennen gemacht hat.

Berwertungsbogen sorgt für faire Bewertung

Die Kinderjury | Foto: Stefan Klausing

Die Kinderjury | Foto: Stefan Klausing

Julian betont, dass die Jury die Stücke fair bewertet. „Wir haben einen Bogen, den wir nach bestimmten Punkten ausfüllen“, erklärt Julian. „Dann müssen sich die älteren auch mal in die jüngeren rein versetzen und umgekehrt.“ Besonders bei dem englischen Stück war es für die jüngsten Jurymitglieder nicht ganz einfach.

Als dann endlich die Punkte zusammengezählt waren, stand der Sieger fest: 7450 Punkte von 7800 erreichten das Hildesheimer Künstler-Ehepaar Manuela Hörr und Mark Roberts, die die Jury mit ihrem Geräusche-Schauspiel „Die Lauscher“ überzeugen konnten. Knapp dahinter landete ebenfalls ein Geräuschemacher. Der Hamburger Thomas Esser war mit dem Live-Hörspiel „Das Gespenst von Canterville“ angetreten und erreichte 7300 Punkte auf den Bewertungsbögen und sicherte sich Platz Zwei. Den dritten Platz holten sich Andrea Fester und Joachim von Burchard mit „Pfefferland“.

Das nächste Festival kommt bestimmt

Janis Große Wöstmann, der als Kulturbeauftragter der Gemeinde erstmals das Festival miterlebt hat war begeistert: „Das ist eine tolle Sache ,die hier über die Jahre gewachsen ist. Ich hätte eine solche Resonanz nicht erwartet.“ Rund 1200 Kinder sind zu den Vorstellungen gekommen, die sich in diesem Jahr um das Thema „Geräusche und Musik“ drehten.

Wenn es nach Janis Große Wöstmann und Marliese von Burchard geht, soll es in zwei Jahren das neunte Kindertheater-Festival geben. „Der Preis hat in der Szene mittlerweile einen großen Stellenwert eingenommen“, erläutert Marliese von Burchard.


Alle Stücke des Kinder-Theater-Festivals noch einmal in der Fotostrecke anschauen: