Mehr als 200 Neuenkirchener trafen sich am Dienstagabend, 20. Dezember, auf dem Platz vor der St.-Anna-Pfarrkirche, um nach dem Anschlag in Berlin ein Zeichen für den Frieden zu setzen. | Foto: Gudrun Niewöhner

Die Minusgrade haben ihnen nichts ausgemacht. Mehr als 200 Neuenkirchener waren am Dienstagabend zur St.-Anna-Kirche gekommen, um dort mit Gebeten und Kerzen für den Frieden einzutreten. Einen Tag nach dem schrecklichen Anschlag in Berlin, bei dem ein Lastwagen über den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche raste, wollten sie zusammenrücken und ein Zeichen setzen.

Mit einer windgeschützen Kerze kamen auch viele Kinder zur Kirche. | Foto: Gudrun Niewöhner

Die Idee zu dieser Lichterkette hatte Pfarrer Markus Thoms: „Mir gingen die schrecklichen Bilder aus der Hauptstadt nicht aus dem Kopf.“ Der Pfarrer von St. Anna konnte das Geschehene nicht einfach so stehenlassen, wollte etwas tun. Nach einem Telefonat mit seinem evangelischen Kollegen Dietrich Wulf stand fest: Die beiden Kirchengemeinden laden zum Friedensgebet vor der katholischen Pfarrkirche ein.

Viele Familien mit Kindern, aber auch ältere Neuenkirchener versammelten sich dort, unter ihnen Bürgermeister Franz Möllering. Auch Thorsten Laumann hatte sich mit seinen beiden Töchtern auf den Weg gemacht: „In solch schwierigen Zeiten ist es wichtig, ein Zeichen für den Frieden zu setzen – und das wirkt nur gemeinsam“, sagte der Familienvater. Und: „Wir fanden es gut, dass die Pfarrei St. Anna so schnell eine Aktion organisiert hat. Für uns war sofort klar, dass wir dabei sind.“

Große Reden wurden bewusst nicht gehalten. Zu groß war die Fassungslosigkeit über die furchtbare Tat. Pfarrer Thoms: „Wir haben heute Abend nur unser Gebet.“ Als Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in Berlin bat er die Neuenkirchener, die Lichter am Abend vor ihre Haustüren oder in die Fenster zu stellen.

von Gudrun Niewöhner

Mehr als 200 Neuenkirchener trafen sich am Dienstagabend, 20. Dezember, auf dem Platz vor der St.-Anna-Pfarrkirche, um nach dem Anschlag in Berlin ein Zeichen für den Frieden zu setzen. | Foto: Gudrun Niewöhner