Pia (8, v.l.), Sophie (7), Frieda (8) und Amelie (7) ziehen als Sternsinger durch die Gemeinde.| Foto: Lea Evers

Bei super Wetter ging es am Donnerstagmorgen los. Endlich! Insgesamt 78 Sternsinger warteten darauf loszuziehen, in Neuenkirchen Spenden zu sammeln und den Segen zu verteilen. Unter ihnen waren auch die Freundinnen Amelie (8), Frieda (8), Sophie (7) und Pia (7), die ich ein Stück auf ihrem Weg begleiten durfte.

Es ist ihr erstes Jahr als Sternsinger und sie wollten aus unterschiedlichen Gründen unbedingt bei der Aktion dabei sein. Einmal wegen Vorbildern in ihren Familien, die in den letzten Jahren auch schon Spenden sammelten, aber auch weil sie sich gegenseitig in der Schule dafür begeistert und zusammengeschlossen hatten. In ihren Umhängen inklusive Krone, Turban und braunem Gesicht sahen sie aus wie echte Könige aus dem Morgenland – nur dass sie sich hier deutlich wärmer unter ihren Verkleidungen anziehen mussten.

Viele warten schon auf die Heiligen Drei Könige

Sophie (l.) und Pia sagen den Spruch auf. | Foto: Lea Evers

Nach einer letzten Besprechung machten sie sich im Anschluss an den Wortgottesdienst mit Kreide, Zetteln, der Spardose und dem Stern in der Hand auf den Weg zu ihrer ersten Tür. Sie klingelten, es wurde geöffnet und sie sagten ihren Spruch auf. Die ältere Dame freute sich sichtlich über den Besuch und es wurden großzügige Spenden, sowohl an das Hilfsprojekt in Südafrika, als auch in Form von Süßigkeiten als Stärkung für die jungen Sternsinger verteilt. So ging es von Tür zu Tür. Überall sind sie herzlich aufgenommen worden, einige hatten sogar schon auf ihren Besuch gewartet und sie wurden sehr gelobt.

Sie erzählten mir, dass es gar nicht so schwer gewesen sei, den Text zu lernen, da sie ihn sich jeden Abend durchgelesen hatten. Doch die Mädchen verrieten mir auch einen Trick, mit dem man sich es einfacher machen könnte wenn man aufgeregt ist und Angst hat den Text zu vergessen: „Wir könnten den Zettel mit dem Spruch einfach hinten auf den Stern oder auf die Spardose kleben. Wenn wir uns dann mal nicht mehr sicher sind, könnten wir dort unauffällig nachschauen.“ Doch dies war bei den vier Freundinnen gar nicht nötig, denn sie wurden von Mal zu Mal sicherer.

Ihre größte Motivation ist der Spaß, den sie dabei haben durch die Straßen zu ziehen, an Häusern zu klingeln und die Spenden für Südafrika zu sammeln.
Auch als ich nach den Süßigkeiten frage, die sie zugesteckt bekommen, sagen sie, dass diese zwar schön, aber ihnen gar nicht wichtig sind.

Die Sternsinger laufen noch bis Samstag durch die Gemeinde und abends findet um 17 Uhr der Rückkehrgottesdienst in St. Josef statt.

Sternsingerspruch Neuenkirchen:
Gruß – Wunsch – Segen

Beim Öffnen der Tür:
Kaspar: In dunkler Nacht ein Stern sich zeigte, ein neuer: groß und leuchtend stark. Er zog uns magisch in die Weite, zu seh‘n, was es bedeuten mag.
Melchior: Ein neuer König war geboren, als kleines Kind in einem Stall. Wir waren dazu auserkoren, es laut zu künden überall.
Balthasar: Auch den Verstoßenen, Armen, Kranken, den Kindern auf dem Erdenrund: auch ihnen gilt die frohe Kunde, auch ihre Welt sei hell und bunt.
Sternträger: So bringen wir auch heut‘ die Botschaft: Gott will ganz bei den Menschen sein. Sein Segen möge euch begleiten und stets in diesem Hause sein.

Einer der Sternsinger schreibt mit Kreide das Segenszeichen auf die Tür: 20 + C + M + B + 17
Sternträger: Zuletzt, so ist es Brauch und Sitte, tret ich hervor mit einer Bitte, wie es mein Amt von mir verlangt. Fürs Zuhören seid vielmals bedankt! Wir bitten euch – ihr wisst es schon -, um Gaben für die Weltmission! Drum öffnet willig eure Hände und gebt uns eine gute Spende.

Nach der Spende:
Alle: Christus, dem Herrn, habt ihr freudig gegeben. Er lohne es euch mit dem ewigen Leben. Der Herr schenke euch ein gesegnetes Jahr, das wünschen Kaspar, Melchior und Baltasar.