Die St.-Anna-Kirche nimmt mit ihrem Alter auch an kleinen Schäden zu. Diese Schäden sind oftmals Risse im Putz der Wände oder Verblassungen der Farben der Malereien. Im April diesen Jahres sind die Seitenschiffe im Altarbereich der St. Anna fertig gestellt worden. Unter anderem von Ehrenamtlichen, aber auch von den Restauratoren der Firma Paetzke aus Hörstel. Seit Mai arbeiten sie jetzt an dem Mittelschiff. „Die Sakristei hätte kein Erdbeben mehr überlebt“, so Martin Kozielski, Diplom-Restaurator aus Köln, im Gespräch mit dem Mitteilungsblatt. Jetzt ist der Abschnitt fertig und das Gerüst wird in den nächsten Tagen abgebaut.

Der Socken im Mittelschiff

„Für uns ist es eine der schwierigsten Aufgabe, den Putz genau so herzustellen, wie er vorher war. Er muss in mehreren Gängen angepasst werden, bevor wir anfangen können, ihn aufzutragen“, erzählt Viktor Herzog, auch einer der Restauratoren. „Aber jede Arbeit muss nun mal getan werden, um ein schönes Endergebnis auf die Beine stellen zu können“, so Herzog. Die nur durch ein Gerüst erreichbaren Malereien, hoch oben an den Wänden, werden mit Asche zunächst vorgezeichnet.

Diese Asche steckt in einem Socken, der dann gegen ein Papier mit der Vorlage an die Wände gedrückt wird. Die entstandenen Linien können anschließend bemalt werden. Martin Kozielski ist der Meinung, „die Farben anzupassen, das ist eine schwierige Aufgabe. Dafür braucht man ein gutes Auge“. Die Linien werden oft mit nur einem Pinselstrich genau ausgemalt. „Das Bemalen ist die schönste Arbeit, denn dann sind die schwierigsten Aufgaben schon erledigt. Der Schlussstrich ist dann unser Ziel und immer wieder ein schöner Moment“, so Herzog weiter.

Weihnachten ohne Gerüst

Das Mittelschiff ist also noch voraussichtlich bis Allerheiligen mit einem Gerüst im inneren der St. Anna geschmückt. Ob das Auswirkungen auf die Weihnachtsmessen oder sogar die Ostermesse haben wird, konnte Pfarrer Markus Thoms beantworten, „Die Arbeiten des Mittelschiffs gehen noch bis Ende nächster Woche. Die Messen an Weihnachten werden also normal ablaufen können“, so Thoms weiter. Und: „Die Kirche ist wieder schön gemacht worden.“

Anfang Februar soll dann aber der nächste Abschnitt, der Bereich im Norden der Kirche, beginnen. Der zeitliche Ablauf ist dabei wieder wie bei den jetzigen Arbeiten vorgesehen, allerdings wird das tatsächliche Ausmaß der Schäden erst sichtbar, wenn der erste Putz los genommen wird. Voraussichtlich werden die Arbeiter den Zeitraum Februar bis
Oktober 2018 benötigen.

Ein Beitrag von Maxime Timmer