Die Ü15-Garde erzielten in der Disziplin „Weibliche Garden“ den 1. Platz und den 3. Platz im Schautanz. | Foto: privat

Die Stunde des Karnevals hat laut Kalender noch gar nicht geschlagen, da läuft die Turniersaison im Karnevalistischen Tanzsport mit ihren insgesamt über 40 Turnieren bis zur Deutschen Meisterschaft im März 2018 schon auf Hochtouren. Nicht nur dabei, sondern mit furiosen Erfolgen (wie berichtet) vorne dran, das Tanzkorps Rote Husaren Neuenkirchen. 

Quer durch Deutschland

Quer durch Deutschland reist der erfolgreiche Verein aus Neuenkirchen um sich auf Turnieren mit den anderen Größen des Tanzsports zu messen. Am vergangenen Wochenende galt es, in der großen Rundsporthalle in Baunatal zu punkten. Dieses Turnier wird in der Szene jedes Jahr als „kleine Deutsche Meisterschaft“ bezeichnet, geben sich doch in der Mitte Deutschlands die renommiertesten Tanzsportvereine ein Stelldichein.

Am Samstag trat das Neuenkirchener Tanzkorps mit seinen Junioren-Tanzmariechen an. In einem vollbesetzten Feld von 44 Starterinnen konnten sich Lisann Wiechers (Platz 25),  Finja Raußen (17.) und Alicia Rotermann (7.) bereits behaupten. Mit der zugelosten vorletzten Startnummer musste Linn Sophie Endema über drei Stunden angespannt warten und die Konkurrentinnen aus dem gesamten Bundesgebiet mit hohen Wertungen vorlegen sehen. Am Ende gelang es ihr dann aber nervenstark, ausdruckssicher und mit Präzision auf den Punkt genau ihre tänzerischen und akrobatischen Elemente überzeugend vorzutragen, was mit einem überdeutlichen Punktabstand und der Tageshöchstwertung Platz 1 bedeutete. 

Hohe Erwartungen an den amtierenden Deutschen Meister

Am Sonntag schickten die Roten Husaren dann ihr Aushängeschild, die Ü15-Garde, erstmals in der Saison an den Start. Als amtierender Deutscher Meister hingen die Erwartungen hoch. Dabei war die Garde durch zehn aufgerückte Junioren des Vorjahres deutlich verjüngt, deren Integration in das Leistungsteam gelang  jedoch völlig. Die Sturmwarnung am Sonntag  bescherte den 50 Aktiven, Trainern und Betreuern um 3 Uhr einen frühen Start mit dem Bus Richtung Kurhessen. Dort angekommen, war der Start durch mehrere kurzfristige Absagen anderer Vereine auch noch vorverlegt. Somit musste jeder Handgriff bei der Vorbereitung mit Uniform, Hut, Perücke sitzen, war effektives Aufwärmen und Dehnen gefordert.

Der amtierende Deutsche Meister startete in Baunatal wieder richtig durch. | Foto: privat

Hier zeigte sich einmal mehr die Professionalität des Vereins und die Garde konnte mit ihren 28 Aktiven überzeugend ihr Leistungspotenzial abrufen und mit Startnummer zwei den Hauptkonkurrenten aus Nürnberg und Baunatal die Messlatte mit 479 Punkten hoch legen. Wie für Linn Sophie Endema, das erfolgreiche Mariechen am Vortag, hieß es nach der tadellosen Einstandsleistung der Garde auf die Tänze und Wertungen der Konkurrenz warten. Deren Auftritte waren stark und überzeugend, reichten aber mit mehr als deutlichem Abstand von elf Punkten nicht an die Leistung der Neuenkirchener heran, die ihren Turniersieg mit Fans und Schlachtenbummlern lautstark feierten.

Die Stunde der Wahrheit

Das Junioren-Tanzmariechen der Roten Husaren, Linn Sophie Endema, sicherte sich mit ihrem Auftritt den 1. Platz | Foto: privat

Am Nachmittag die Stunde der drei Husaren-Tanzmariechen. Von ihrer Gruppenleistung beflügelt, schafften sie einen sehr guten Saisoneinstand: Marie Engels erreichte Platz 18, Hanna Roß zog um einen Platz vorbei und Samira Herrmanns, ein Neuzugang aus Aachen, landete auf Platz 5.

Der Tag der gelungenen Premieren wurde durch den brandneuen Schautanz „Nachts, wenn du träumst“ komplettiert: mit einem bereits überzeugenden Platz 3 konnten sich die Husaren hier bei ihrem ersten Start gleich die begehrte Qualifikation für das Halbfinale Nord sichern.

Nach dem Turnier ist vor dem Turnier

Nun heißt es für die kleinen und großen Husaren weiter trainieren, ruft doch am 11. und 12. November das 9. bundesoffene Qualifikationsturnier in der heimischen Dreifachsporthalle in Neuenkirchen. Dort werden die Roten Husaren wieder auf einige bekannte Konkurrenten aus ganz Deutschland treffen und wollen sich als Ausrichter und Starter wie jedes Jahr nicht lumpen lassen.