Das war der Rosenmontagszug 2018 in Neuenkirchen. | Foto: Tom Wunderlich

Die Rosenmontagsparty in der Reithalle Ulmker war für viele Neuenkirchener der Höhepunkt der Karnevalssession in der Gemeinde. Weit über tausend Besucher feierten mit Freunden, Familie und Cliquen ein rauschendes und friedliches Fest. Wirt Alfons Lorenbeck zeigte sich am Dienstagmittag zufrieden mit dem Verlauf der Party: „Wir hatten es noch nie so voll in der Halle und es ist alles friedlich verlaufen“, berichtete Lorenbeck auf Anfrage des Mitteilungsblattes.

„Um 19.30 Uhr war die Halle leer“

Das war die Rosenmontagsparty 2018 in Neuenkirchen. | Foto: Stefan Kösters

Das Sicherheitskonzept sei aufgegangen und auch mit der Polizei, die zum Ende der Veranstaltung im Außenbereich Präsenz gezeigt habe, habe man guten Kontakt gehalten. „Wir haben in Absprache die Veranstaltung ab 18 Uhr auslaufen lassen, damit nicht alle auf einmal aus der Halle strömen“, so der erfahrene Wirt. Bedeutet: Musik aus und nacheinander die Hähne hoch. „Das Team war dann mehr mit aufräumen beschäftigt und die Gäste sind nach und nach gegangen. Um 19.30 Uhr waren wir dann auch mit dem Aufräumen fertig und die Halle war leer“, sagte Lorenbeck.

Auch Bürgermeister Franz Möllering zog ein positives Resümee des diesjährigen Rosenmontags. „Mir sind keine Besonderheiten gemeldet worden. Am Abend konnte ich beobachten, dass viele friedlich – alleine oder in kleinen Gruppen – auf dem Heimweg waren“, berichtete Möllering auf Anfrage.

21-Jähriger leistet Widerstand

Seitens der Polizei verlief der Rosenmontag in Neuenkirchen ebenfalls deutlich friedlicher, als in den Jahren zuvor. Im Polizeibericht meldet sie, dass es gegen 19 Uhr, zum Ende der Karnevalsfeier in der Reithalle Ulmker, auf dem Westfalenring zu massiven Verkehrsstörungen kam und wechselseitigen Körperverletzungen durch alkoholisierte, heranwachsende Jugendliche.

Fünf Personen im Alter zwischen 17 und 21 Jahren wurden zur Feststellung der Personalien zur Polizeiwache nach Rheine gebracht. Ein 21-Jähriger leistete Widerstand und wurde in Gewahrsam genommen. Ein Polizeibeamter wurde bei dem Einsatz leicht verletzt, blieb jedoch dienstfähig, heißt es in der Mitteilung der Kreispolizei.

21 größere Behandlungen durch das DRK

Das war die Rosenmontagsparty 2018 in Neuenkirchen. | Foto: Tom Wunderlich

Das Deutsche Rote Kreuz Neuenkirchen war mit 17 Einsatzkräften im Umzug und an der Reithalle Ulmker eingesetzt, um den Sanitätsdienst sicherzustellen. Das junge Einsatzteam unter Leitung von Dennis Lühn, David Sachs und Rene Kerkering musste neben kleineren „Verarztungen“ auch 21 größere Behandlungen durchführen, davon 17 im DRK-Zelt und vier Transporte zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus.

„Für uns war es ein normaler Einsatz, die Patienten kamen überwiegend alkoholbedingt in unsere Obhut“, berichtete Rotkreuzleiter Michael Reinke auf Anfrage. Gefühlt habe es in diesem Jahr aber deutlich weniger Patienten durch Schlägereien gegeben, so Reinke. Ein Bild von der Lage hat sich auch die Kreisrotkreuzleitung vor Ort gemacht und ein positives Fazit von der Einsatzbereitschaft gezogen.

Ansage der Sitzungspräsidenten

Bereits zum Ende des gut dreistündigen Bühnenprogramms riefen die Sitzungspräsidenten Tommy Brügge und Mike Wehmschulte zu einer friedlichen Feier auf. „Und damit es besser in die fünfte Jahreszeit passt und ihr mir leichter zuhören könnt, habe ich extra etwas gereimt für euch“, sagte Brügge auf der Bühne und verlas seinen Aufruf:

Ich sag euch jetzt auch ganz zum Schluss
das, was ich noch erzählen muss.
Und erst recht in diesem Fall,
feiert weiter Karneval.

Lasst Euch die Stimmung heut bewahren,
denn eines muss man ganz klar sage:

Karneval ist mehr als nur in der Presse
zu lesen über Sauf- und Kloppereiexzesse,
denn Schlägereien und Krawall
sind nicht Neuenkirchener Karneval.

Es ist schöner, Menschen schunkeln zu sehen,
als sich feindlich gegenüber zu stehen.
Weshalb mir der Karneval auch gut gefällt,
als schönste Friedensbewegung der Welt.

Ich hoff‘, Ihr konntet heut Frohsinn tanken,
wir möchten uns bei Euch bedanken.
Haut auf die Pauke und nehmt nicht jedes Wort so genau,
feiert das Leben – Neuenkirchen Helau!

78 karnevalsbedingte Einsätze im Kreis

 Insgesamt seien die Karnevalsumzüge im Kreis Steinfurt weitestgehend störungsfrei und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Am Karnevalswochenende (von Freitagabend bis Montagnacht) ist die Polizei im gesamten Kreisgebiet zu 78 karnevalsbedingten Einsätzen gerufen worden. Ruhestörungen, hilflose und randalierende Personen sowie zahlreiche Körperverletzungen waren dabei die Einsatzanlässe, mit denen sich die Beamten überwiegend zu beschäftigen hatten.

Am gesamten Wochenende sind die Beamten zu insgesamt 24 Körperverletzungsdelikten gerufen worden, 13 Delikte davon am Rosenmontag. Das polizeiliche Einsatzgeschehen rund um den Karneval ist, trotz der zahlreichen Körperverletzungsdelikte, als eher ruhig zu bewerten, teilt die Pressestelle der Kreispolizei mit.