Der neue Bürgerwindpark ist seit gut einem halben Jahr in Betrieb und hat den ersten Winter hinter sich. Schilder vor Eisfall unterhalb der Windkraftanlagen warnen die Nutzer des Wirtschaftsweges, der entlang der Anlagen führt. Helmut Brackhues, der auf dem Wirtschaftsweg am Mittwochvormittag unterwegs war, war dennoch geschockt von den Eisbrocken, die an diesem Vormittag unter der Anlage auf dem Weg und dem angrenzenden Acker lagen. „Undenkbar, was passiert, wenn man als Spaziergänger oder Radfahrer so ein Eisstück aus der Höhe auf den Kopf kriegt“, so Brackhues. Zum Teil unterarmlange Eisstücke, die teilweise drei bis vier Zentimeter dick waren, lagen dort am Boden zerstreut.
Am Mittwochmorgen lagen die Temperaturen am Boden leicht über dem Gefrierpunkt und es war nebelig. Eigentlich kein Grund zur Sorge, mag sich der ein oder andere denken. Doch in der luftigen Höhe der fast 200 Meter hohen Anlage (bis zur Flügelspitze) und die Feuchtigkeit des Nebels sorgten für Eisbildung auf den Rotorblättern. „Die Anlage ist mit einer Eis-Sensorik ausgestattet, die die Anlage stoppt und die Rotorblätter vom Weg wegdreht, damit genau so etwas nicht passiert“, erklärte Jörg Tiemann, Geschäftsführer der Bürgerwind Neuenkirchen GmbH & Co. KG. Warum es dennoch zum Eiswurf über die Straße hinweg kommen konnte, konnte er sich nicht erklären. „Wir werden das umgehend überprüfen lassen“, versprach Tiemann im Gespräch mit dem Mitteilungsblatt.
Wechselwitterung
Solch ein Phänomen komme sicherlich nur wenige Tage im Jahr vor, dass bei milden Temperaturen Eisschichten entstehen, aber auch das sollte die Anlage erkennen und sich abschalten, so Tiemann. Bis die Anlage überprüft wird, rät er, bei solchen Wechselwitterungen die Anlage im Auge zu behalten, wenn man dort entlang gehe oder fahre – oder besser gleich einen Umweg einplant.
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