Marcus Berger (r.) stellte die Arbeit der Sea-Watch im Café Jedermann vor. | Foto: Köster

Einen eindrucksvollen Vortrag aus seiner Arbeit auf den Schiffen der „Sea-Watch“, die seit ihrer Gründung 2015 flüchtende Menschen im Mittelmeer rettet, hielt am Dienstagabend Marcus Berger vor gut 25 Zuhörern im Café Jedermann. „Sea-Watch ist unsere Antwort auf das Nichtstun der EU für eine humanitäre Lösung für die Katastrophe im Mittelmeer“, so die Botschaft Bergers. „Es gibt keine andere Grenze auf der Welt, wo so viele Menschen sterben“.

„Unsere Vision ist, dass niemand mehr bei der Einreise nach Europa sterben muss“, betont Berger. Und das gegen alle Repressalien der EU-Staaten. Da hindert Malta sie am Auslaufen, da hindert Italien sie am Anlanden, Spanien behauptet, dass die libysche Grenze nicht an sie grenzt. „Wir dürfen den Ertrinkenden nicht einmal Schwimmwesten zuwerfen, bevor wir die Erlaubnis von der Seenotrettungsleitstelle, dem MRCC (Maritime Rescue Coordination Center) aus Rom bekommen. Italienische Hubschrauber kreisen dabei über unser ‚Sea-Watch 3’: eine Minute Rettung zu früh und wir werden als Kriminelle verhaftet. Bis die Genehmigung zur Lebensrettung kommt, sind vor unseren Augen einige Hundert Menschen ertrunken. Das ist von der EU bewusst so gewollt“, sagt Berger am Dienstagabend.

Ausführlicher Bericht folgt in der Printausgabe.