Die Emmy wird jetzt eingesperrt, weil jeder seinen Müll entleert! | Karikatur: H. Schwarze-Blanke

Die Haushaltsplanungen für 2019 sehen auch zahlreiche Investitionen für die Neuenkirchener Schullandschaft vor. Vieles zielt ab auf die digitale Ausstattung, doch eine Position kommt ganz analog daher. 32.000 Euro sind dort für die Errichtung eines Zaunes um das Schulgelände der Emmy-Noether-Schule an der Friedrich- Bülten-Straße vorgesehen.

Im Antrag der Schulleitung wird dies begründet, dass vor allem in den Abendstunden Personen den Schulhof betreten, um dort Alkohol und Drogen zu konsumieren. Morgens finde der Hausmeister zahlreiche Flaschen und haufenweise Zigarettenkippen vor, auch werde in die Eingänge uriniert. Hinzu kämen Lärmbelästigungen durch Grölen und laute Musik. Für die Mitarbeiter der Schule sei das „Besetzen der Schuleingänge“ mit fremden Personen gerade in den Abendstunden recht beunruhigend. Oft sei der Hausmeister morgens über eine halbe Stunde beschäftigt, den Müll wegzuräumen. Weitere Gründe seien Mofas auf dem Gelände, Graffiti-Schmierereien, Hundebesitzer, die sich nicht um die Hinterlassenschaften der Vierbeiner kümmern, und die Möglichkeit, das Schulgelände bei einer Bedrohungslage zu sichern.

Streetworker statt Zaun

Einzig die Grünen stellten sich am Dienstagabend im Schulausschuss gegen diesen Antrag. „Wenn wir das Gelände einzäunen, verdrängen wir nur das Problem an einen anderen Ort“, sagte Fraktionschefin Ellen Pfennig. Wichtiger sei, sich um die Jugendlichen zu kümmern, die sich dort abends aufhalten. Das ginge beispielsweise mit einer „aufsuchenden Jugendarbeit“, sogenannten Streetworkern. „Nur, wenn wir uns mit den Jugendlichen beschäftigen, bekommen wir gemeinsam auch eine nachhaltige Lösung hin“, so Pfennig. Doch damit stand Pfennig alleine da, die anderen Fraktionen stimmten dem Posten stillschweigend zu.