Die Gemeinde Neuenkirchen und der Verkehrsverein hatten gemeinsam eingeladen. In seiner Begrüßung erinnerte Bürgermeister Franz Möllering noch einmal an die drei bisherigen Umbaumaßnahmen der Fußgängerzone im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts, das nun abgeschlossen wurde. „Anlass auch dieser Fertigstellung ist letztendlich die Umnutzung des Hecking-Geländes als zusätzlicher Handelsplatz. Damit wurde eine möglichst attraktive Anbindung des Hecking-Centers an die Fußgängerzone und damit eine Aufwertung der vor fast 30 Jahren hergestellten Fußgängerzone notwendig“, betonte der Bürgermeister.

1 Jahr Umgestaltung der Fußgängerzone

Der erste Schritt, die Neugestaltung der Hauptstraße und des Rathausvorplatzes, wurde im Jahre 2017 abgeschlossen. „Der zweite Schritt, die Anlegung einer fußläufigen Verbindung vom Rathausvorplatz zur Frieden- und Industriestraße wurde Anfang des vergangenen Jahres abgeschlossen. Die dritte große Maßnahme, die Umgestaltung der Fußgängerzone, wurde vor genau einem Jahr begonnen und in dieser Woche fertig“, so der Bürgermeister. „Um die Neueröffnung der guten Stube Neuenkirchens zu feiern, laden die Kaufleute und die Gemeinde heute gemeinsam ein“.

Er dankte allen Beteiligten bei den Bauarbeiten: Klaus Rein und Susanne Varga-Braun vom Planungsbüro Rein aus Laer, die das Projekt geplant und begleitet hatten, Stefan Kappelhoff und Ralf Möllers von der ausführenden Firma Kappelhoff aus Horstmar, sowie den Mitarbeitern der Planung in der Verwaltung und des Bauhofs. Und vor allem den Anwohnern und Kaufleuten, die ein Jahr lang viele Unannehmlichkeiten erdulden mussten und „manchmal zwischen den Absperrungen vorbei schleichen mussten. Wie das immer so ist…“, so der Bürgermeister.

650.000 Euro Gesamtkosten

Resultat: Eine neu gepflasterte bzw. nachgearbeitete Fußgängerzone mit einer Gesamtfläche von 5.800 m2, Aufstellflächen für das  Warenangebot der Kaufleute und der Gastronomie mit 440 m2, 39 neue Pflanzbeete mit neuer Einfassung, 38 Bäume als Ersatz für die gefällten. Andersfarbige Pflaster und 80 Bodenlichtpunkte markieren die Abzweigungen in die Seitenstraßen und Gassen. Fünf Spielgeräte zieren die Fußgängerzone, eine Skater-Bahn auf dem Heyeröder Platz wurde mehrheitlich verworfen, dafür wurde die kleine „Achterbahn“ realisiert. In den letzten Tagen vor der Eröffnung bauten Elektriker 33 Leuchtköpfe der Straßenlampen ein. Gesamtkosten der Umbaumaßnahmen: rund 650000 Euro. Der Bund und das Land NRW tragen davon 60 Prozent.

Neues Projekt in Aussicht

„Das nächste große Projekt der Gemeinde Neuenkirchen ist die Neugestaltung des Kirchrings und des Kirchplatzes der St.-Anna-Kirche. Der konkrete Zuschuss-Antrag für diese Maßnahme wurde Ende Oktober 2018 bei der Bezirkregierung Münster gestellt“, kündigte Franz Möllering an. „Nach Abschluss einer solch tollen Umgestaltung wünschen wir uns alle, dass die Fußgängerzone immer ein Ort des guten Miteinanders der Menschen sein wird“.

Das war er an diesem Feier-Freitag. Die Kaufleute hatten in oder vor ihrem Geschäft Tische eingedeckt und Kaffee und Kuchen serviert. Die lautstarken Trommeln der „Green Beats“ aus Wallenhorst bei Osnabrück zogen mit viel Spaß durch die Fußgängerzone und fanden dort so manches Schlaginstrument außer ihrem eigenen – vom Elektrokasten über die Parkbank bis zum Mülleimer. Mit Mülleimer und als Bauarbeiter verkleidet zogen auch Vorarbeiter Heinz und sein Azubi Achim von der Comedy-Truppe „Pico Bello“ durch die Straßen, fegten dort Kippen weg (die sie vorher selbst dorthin geworfen hatten, denn ein Neuenkirchener tut so etwas ja nicht), rollten (nein: nicht den roten Teppich) einen Zebrastreifen aus und führten eine Frau hinüber, ob sie wollte oder nicht, setzten anderen den Bauarbeiterhelm auf oder banden Kinder in ihren Spaß mit ein.

Programm für Jug und Alt

Kinderclown „Svenaldi“ aus Münster ist in Neuenkirchen von vielen Kürbis- und Frühlingsfesten ein Begriff: er verteilte wieder gekonnt geknotete Tierfiguren aus Luftballons und jonglierte mit Feuer, Eiern und Bratpfanne auf dem Heyeröder Platz. Die beiden Hannahs, Hannah Krömer und Hannah Roß, verzierten Kindergesichter farbenfroh mit Tier- und Phantasie-Motiven. Ihre Vereinskollegen von den Roten Husaren schenkten auf dem Wagen kühle Getränke aus.

Und zum Schluss wurde es noch einmal melodisch: die Band „SUB4“ aus den Niederlanden brachte klassischen Rock aus den 70ern und 80ern, von Tina Turner bis Marius Müller-Westernhagen, von Fleetwood Mac bis Peter Maffay.