Helmut Saße übernahm die Leitung der Sitzung und das Mikrofon. Ihm sei es eine Ehre, Wilfried Brüning als neu gewählten Bürgermeister in das Amt einzuführen, sagte Saße. „Das ist die erste Sitzung des neuen Rates mit insgesamt 30 Ratsmitgliedern, von denen 15 Mitglieder neu im Amt sind. Zugleich ist es die erste Veranstaltung in diesem schönen, aber auch recht kostspieligen Gebäude. Es ist die erste Veranstaltung und somit gleich die Eröffnung der Mensa“, ergänzte Saße.
Historisches Datum
Der Altersvorsitzende erinnerte an das Datum der Amtseinführung, den 9. November. Dieses Datum hat für die deutsche Geschichte eine besondere Bedeutung. Am 9. November 1989 war der Mauerfall in Berlin, der zur späteren Wiedervereinigung Deutschlands geführt hat. Im Jahre 1918 wurde am 9. November die Republik ausgerufen. Auch stehe dieses Datum für die Reichskristallnacht am 9. November 1938 mit ihren unfassbaren Folgen. „Das darf nie in Vergessenheit geraten“, schloss Sasse seine Rede.
Sachliche Zusammenarbeit als Basis
Saße erinnerte an den Wahlausgang der Kommunalwahl und den damit verbundenen Mehrheitsverhältnissen im Rat vom 13. September. Er forderte alle gewählten Ratsmitglieder auf, im Sinne einer am Gemeinwohl orientierten Politik sachlich zusammenzuarbeiten. Das sei die Basis einer künftigen erfolgreichen Politik. Dass es mal politische Meinungsverschiedenheiten geben werde, „ist das Salz in der Suppe“, sagte Saße aus seiner politischen Erfahrung. Sodann nahm er die Vereidigung des neuen Bürgermeisters vor. Wilfried Brüning legte seinen Amtseid ab mit den Worten:
„Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können verwalten, Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“
Amtskette überreicht
Dem neuen Bürgermeister wurde als äußeres Zeichen und Würde die Amtskette des ersten Bürgers der Gemeinde Neuenkirchen überreicht. Willi Brüning dankte dem Altersvorsitzenden Helmut Saße für seine Worte und übernahm sogleich die Leitung der Ratssitzung. In seiner Antrittsrede sprach Brüning von der Fortschreibung eines weiteren Kapitels der Heimatgeschichte Neuenkirchens.
Brüning dankte Eingangs allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Stimme bei der Kommunalwahl. Dabei versprach er, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit den Ratsmitgliedern und dem gesamten Team der Verwaltung. Brüning möchte viel Positives für die Gemeinde Neuenkirchen bewegen.
Zu Beginn einer neuen Legislaturperiode müssen auch die neu gewählten Ratsmitglieder eingeführt und verpflichtet werden. Zu dem Akt mussten sich die 15 neuen Amtsträger von ihren Plätzen erheben, ihr Einverständnis vorausgesetzt, um den Eid zu schwören:
„Ich verpflichte mich, dass ich meine Aufgaben nach bestem Wissen und Können wahrnehmen, das Grundgesetz und die Verfassung des Landes und die Gesetze beachten und meine Pflichten zum Wohle der Gemeinde erfüllen werde. So wahr mir Gott helfe.“
Verabschiedung verdienter Ratsmitglieder
Mit der Ernennung des neuen Rates hieß es auch für einige ehemalige Ratsmitglieder, sich aus dem Rat zu verabschieden. Insgesamt waren dies 12 Mitglieder: Herbert Albers (CDU, 30 Jahre und 3 Monate), Dr. Udo Böcker (CDU, 5 Jahre und 9 Monate); Ludger Essing (CDU, 16 Jahre und 1 Monat); Sigrid Hallmann (FWN, 11 Jahre und 1 Monat); Andrea Hater (SPD, 9 Jahre und 5 Monate); Christoph Holtkamp (FWN, 16 Jahre und 1 Monat); Karl Hovekamp (CDU, 31 Jahre); Detlev Husken (CDU, 11 Jahre); Norbert Konert (CDU, 14 Jahre und 4 Monate); Herbert Reinke (CDU, 16 Jahre und 1 Monat); Wolfgang Strotmann (SPD, 16 Jahre und 1 Monat). Laut Aussage von Bürgermeister Willi Brüning wurden „weder Kosten noch Mühe gescheut“ und als Dankeschön für die geleistete Arbeit den ehemaligen Ratsmitgliedern ein Blumenstrauß und ein Präsent überreicht.
Dem scheidenden Bürgermeister Franz Möllering dankte Brüning für 26 Jahre kommunalpolitischer Arbeit, davon 14 Jahre und 11 Monate als Ratsmitglied und 11 Jahre als Bürgermeister der Gemeinde Neuenkirchen. Er lobte das Engagement seines Vorgängers. „Wäre das nicht so gewesen, dann ständen wir heute nicht da, wo wir jetzt stehen“, unterstrich Brüning die Leistungen Möllerings. Anschließend überreichte Brüning ein Hänsel-Bild und einen Blumenstrauß.
Stolz und dankbar für das Erreichte
Franz Möllering trat vor das Mikrofon und gratulierte Willi Brüning zur Vereidigung und Einführung in sein neues Amt. Gleichzeitig gratulierte Möllering den neuen Ratsmitgliedern zur Amtseinführung und Verpflichtung. Er sei dankbar, dass er für den Zeitraum von 26 Jahren an der Gestaltung seines Heimatortes mitwirken konnte. Das sei ihm nur möglich gewesen, mit Unterstützung der Mitglieder der jeweiligen Räte sowie den Mitarbeitern und dem Team der Verwaltung. Dankbar ist er auch für die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, zum Beispiel bei der Mitwirkung im Ehrenamt, in einem Verein oder einem Verband. Ganz besonders dankte Möllering seiner Familie, die immer hinter ihm gestanden und ihn uneingeschränkt unterstützt hat. Der herzliche Dank galt seiner Frau Maria, die ihm immer den Rücken frei gehalten hat. Möllering wünschte der Gemeinde Neuenkirchen für die Zukunft alles Gute.
Kathrin Horre und Jutta ten Winkel als Stellvertreterinnen
In geheimer Wahl wurde Kathrin Horre (Bündnis 90/Grüne) als erste Stellvertreterin des Bürgermeisters gewählt. Dieses geschah während der Ratssitzung mit dem Ausfüllen eines Wahlzettels und der geheimen Abgabe in einer eigens dafür bereitgestellten Wahlurne in der Mensa. Nach Auszählung wurde Jutta ten Winkel (CDU) zur zweiten Stellvertreterin gewählt. Die stellvertretende Bürgermeisterin hat die Aufgabe, den ersten hauptamtlichen Bürgermeister bei der Leitung der Ratssitzung zu unterstützen und zu vertreten. Weiterhin kann die stellvertretende Bürgermeisterin repräsentative Aufgaben wahrnehmen. Die beiden Politikerinnen wurden von Bürgermeister Willi Brüning in ihr Amt eingeführt und verpflichtet. Sie erhielten aus den Händen des Bürgermeisters einen Blumenstrauß.
Klaus Beckmann leitete souverän die Wahlen
Hauptamtsleiter Klaus Beckmann von der Gemeindeverwaltung war verantwortlich für die Wahl der Mitglieder zu den verschiedenen Ausschüssen und deren Besetzung. Zu benennen waren: die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschuss, der Rechnungsprüfungsausschuss, der Wahlprüfungsausschuss, der Ausschuss für Bildung, Sport & Kultur, der Ausschuss für Soziales, Inklusion, Generationen & Gesundheit, der Ausschuss für Gemeindeentwicklung & Bauen, der Ausschuss für Wirtschaft, Klimaschutz & Energie sowie der Ausschuss für Mobilität, Umwelt & Tourismus.
In gewohnter Qualität und Genauigkeit las Beckmann die Namen derjenigen vor, die von der Verwaltung für den jeweiligen Ausschuss vorgeschlagen wurden. Gleichzeitig ließ er über die Stellvertreter*Innen abstimmen. Dieses geschah in der Summe einstimmig. Beckmann hob dieses Verhalten der Ratsmitglieder besonders hervor. „Dies sei nicht unbedingt selbstverständlich und gleichzeitig ein gutes Zeichen zu Beginn der neuen Legislaturperiode“.
Vorsitzende gewählt
Ebenso wurden die Ausschussvorsitzenden sowie die stellvertretenden Ausschussvorsitzenden benannt, bis auf eine Ausnahme. Beim Haupt- und Finanzausschuss wird der oder die stellvertretende Vorsitzende direkt vom Ausschuss gewählt. Weiterhin wurde die Besetzung von weiteren Gremien beschlossen, in den die Gemeinde Neuenkirchen personell vertreten ist. Dies ist die VHS-Zweckverband Verbandsversammlung, der VHS Fachausschuss, die Musikschulzweckverband Verbandsversammlung, der Musikschulzweckverband Fachausschuss, die Euregio Mitgliederversammlung, die KAAW-Verbandsversammlung, der Aufsichtsrat der Gemeindewerke Neuenkirchen, die Gemeindewerke Gesellschafterversammlung, der Beirat der Pfarrbücherei, die Mitgliederversammlung des Städte- und Gemeindebundes NRW, die Verbandsversammlung Sparkassenzweckverband sowie das Auswahlgremium für Stellenbesetzung Fachbereich Zentrale Dienste.
Lange Tagesordnung
Mit Tagesordnungspunkt 20 sollte der Rat über einen Beschlussvorschlag der Gemeindeverwaltung abstimmen, bei dem es um die Sportförderung geht. Der Vorschlag lautete, dass im laufenden Jahr die Antragsfrist der Sportvereine zur Abgabe bis zum 31. Dezember 2020 verlängert werden soll. Somit habe die Gemeinde die Möglichkeit, die Anträge in die Haushaltsplanberatungen für das Jahr 2021
einzubringen. Dies geht aus einem Antrag der SPD-Fraktion vor. In der Ratssitzung wurde auch über das Fristsetzungsdatum bis zum 31. November 2020 diskutiert. Die Abstimmung hierfür erfolgte einstimmig.
Brüning setzt auf Teambildung
Als Bürgermeister der Gemeinde Neuenkirchen zeichnet sich Willi Brüning verantwortlich für die Leitung und Organisation der Gemeindeverwaltung. In enger Abstimmung mit seinem Vertreter Klaus Beckmann hat sich Brüning dazu entschieden, zukünftig einen Verwaltungsvorstand als Gremium der Führungsspitze der Kommunalverwaltung einzurichten, welcher zukünftig gemeinsam mit dem Bürgermeister die Verwaltungsgeschäfte führt.
Brüning sieht in dem Verwaltungsvorstand die Aufgabe der Sicherstellung und die Einheitlichkeit der Verwaltungsführung und die Vorbereitung von Rats- und Ausschussentscheidungen. Durch seine eigenen beruflichen Erfahrungen und dem Feedback aus der Bevölkerung sieht Bürgermeister Willi Brüning sich bestärkt, diesen Schritt zu gehen. Gleichzeitig hat er nach Rück-
sprache mit den Leitungskräften innerhalb der Verwaltung die volle Unterstützung. Zukünftig wird es bei jeder Ratssitzung einen „Bericht des Bürgermeisters über die Ausführung von gefassten Beschlüssen geben“. Dies soll der besseren Information dienen und stellt gleichzeitig ein Controllinginstrument für die Arbeit der Gemeindeverwaltung dar.
Aktuelle Infos von der Gemeinde unter www.neuenkirchen.de
Teamgeist und ein frischer Wind, die Ära Brüning beginnt! | Karikatur: Heinrich Schwarze-Blanke
