Woher kommt das Wasser, welches besonders bei Starkregen aus dem Sprossenfenster läuft? Irgendwo gibt es eine Undichtigkeit im südwestlichen Vierungsturm der St.-Anna-Pfarrkirche in luftiger Höhe von 27 Metern.

Wasser läuft an der Wand runter

Aufgefallen ist dieser Wasserschaden einem Kirchenbesucher vor rund drei Wochen, der während eines Gottesdienstes gesehen hat, wie das Wasser am unteren Ende des Fensters an der Fassadenmalerei herunterlief und den weiteren Weg über den Pfeiler nahm. Der Ursache auf die Spur zu kommen, ist gar nicht so einfach, wie man denkt.

Mit der Drohne dem Himmel entgegen

Doch urplötzlich kamen die Verantwortlichen auf die Idee, den früheren Messdiener- und Leiter Tim Lukas Keller zu fragen, ob er nicht seine Drohne aufsteigen lassen könnte, um detailreiche Bilder aus nächster Nähe zu machen. Tim Lukas Kaller ließ sich nicht lange bitten, packte kurzerhand seine DJI Mavic Air II Drohne ein und machte sich am Mittwochmorgen auf den Weg zur St.-Anna-Kirche.

Gemeinsam mit Heinz Hölscher als Kirchenvorstandsvorsitzender wurde das Problem erläutert, zwei Minuten später schon war die Drohne im Innern der St.-Anna-Kirche in der Luft, direkt über dem Altar, im imposanten Vierungsturm. Zuvor noch ein kleiner Überflug über die große Krippe mit samt den heiligen Drei Königen, die vor dem Altar aufgebaut ist, erreichte die Drohne im Nu das Zielobjekt: das Sprossenfenster zur Friedenstraße.

Zahlreiche Details auf dem Display erkennbar

Auf seinem Display an der Fernsteuerung konnte Keller die genaue Position der Drohne kontrollieren und die Kamera entsprechend ausrichten. Schon auf dem Display konnte man erkennen, dass der untere Bereich des Kirchenfensters mit einem extra Blech aus Blei verkleidet worden ist, damit mögliches Wasser direkt nach außen über ein kleines Abflussrohr geführt werden kann. „Möglicherweise sitzt genau dieses kleine Abflussrohr zu“, sagte Heinz Hölscher.

Aus unterschiedlichen Perspektiven

Anschließend startete Tim Lukas Keller seine Drohne auf dem südlichen Vorplatz der Kirche, um das Fenster von außen fotografieren zu können. Auch hier dauerte es nur Sekunden, bis das rund 1.900 Gramm schwere Fluggerät am oberen Kirchenfenster angekommen war. Keller fertigte aus unterschiedlichen Perspektiven Fotos an, welche Aufschluss über die mögliche Ursache geben sollen. Nach Auswertung der zahlreichen Bilder wird vermutlich eine Fachfirma beauftragt, die mit einem Hubsteiger der genauen Ursache auf den Grund gehen wird und die Fehlerstelle entsprechend reparieren wird.

Jede Drohne muss mit einer feuerfesten Plakette ausgestattet sein, auf der der Halter und Adresse erkennbar sind. Für die Drohne muss extra eine Versicherung abgeschlossen werden, da Schäden über die normale Haftpflichtversicherung nicht abgedeckt sind. Videos mit einer Auflösung bis zu 4K sind möglich, bei Fotos kann man eine Auflösung bis zu 48 Megapixel erreichen. Selbst bei Dunkelheit macht eine Drohne in dieser Qualitätsstufe gute Bilder. Im Speed-Modus erreicht die DJI Mavic Air II eine Geschwindigkeit bis zu 70 Kilometer pro Stunde.

Maximale Flughöhe 100 Meter

Die maximale Flughöhe für Drohnen beträgt in Deutschland 100 Meter, es darf immer nur „auf Sicht geflogen werden“. Zur Vermeidung von Zusammenstößen ist die eingesetzte Drohne mit Kollisions-Sensoren ausgestattet, die mögliche Windstörungen ausgleichen und natürlich vor Kollisionen schützen sollen. Voreingegebene GPS-Daten können konstant eingehalten werden. Flugverbotszonen werden direkt im Display angezeigt.