Die Initiatoren (v.l.): Johannes und Marion Dinkhoff, Matthis Dinkhoff, Leif Dreyer, Laura Dreyer, Anke und Jörg Dreyer | Foto: Heuermann

 

Bereits seit 2017 gibt es ihn, den „Weihnachtszauber im Stadion“, wie er liebevoll und zu Recht heißt. Spätestens, wenn die Besucherinnen und Besucher durch das kleine Gartentor gehen, spüren sie, warum der Name Programm ist, wird man doch sofort verzaubert von dem weihnachtlichen Flair des privaten Weihnachtsmarktes.

Familienpower mit Dinkhoff‘s und Dreyer

Die Initiatoren sind Marion und Johannes Dinkhoff mit ihren Kindern Jannik, Chiara und Matthis sowie Anke und Jörg Dreyer mit Lars, Leif und Laura. Die Idee zu diesem kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt entstand aus einer Laune heraus, nicht zuletzt mit dem Gedanken, wie man das Hospiz in Emsdetten „haus hannah“ unterstützen kann, auch aus einer persönlichen und positiven Erfahrung mit dem „haus hannah“. „Letztendlich kam die Idee beim Fußball zustande, als die Frauen dazukamen und einer aus der Runde den Vorschlag machte“, berichtete Johannes Dinkhoff im Interview mit dem Mitteilungsblatt. Schon kurz darauf begannen die Vorbereitungen für den ersten Weihnachtszauber mit gerade mal acht bis zehn Ständen, das war im Jahr 2017. Da fand der Weihnachtsmarkt auch nur an zwei Tagen statt, einem Samstag und einem Sonntag. Der Reinerlös des ersten Marktes wird mit rund 900 Euro beziffert.

Riesiger Aufwand für nur zwei Tage

Schnell wurde allen Beteiligten klar, dass der Aufwand zu groß war, um nur an zwei Tagen zu öffnen. So reagierten die Verantwortlichen im Jahr darauf und öffneten bereits in 2018 an zwei Wochenenden das „Tor zum Weihnachtszauber“ in der Gartenstiege. Der Weihnachtsmarkt fiel schon deutlich größer aus als bei der Premiere. Immerhin wurden da schon rund 6.000 Euro Reinerlös für das Hospiz in der Stadt Emsdetten erzielt. Im Jahre 2019 wurde mit 11.800 Reinerlös die Spendensumme gleich fünfstellig. Die Initiatoren entschlossen sich in dem Jahr, einen Betrag in Höhe von 10.000 Euro für das „haus hannah“ zu spenden und weitere 1.800 Euro für den „Wünsche-Wagen“, der es Schwerstkranken ermöglicht, in ihrer letzten Lebensphase einen persönlichen Wunsch zu erfüllen.

Selbst im Corona-Jahr 2020 haben die Initiatoren nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern alles daran gesetzt, dass auch in dem Jahr wieder zahlreiche Freunde, Bekannte und auch Stammgäste eine Spende zugunsten des „haus hannah“ gaben. Diese Anstrengung hatte sich gelohnt, kamen dabei rund 6.000 Euro an Spenden für den guten Zweck zusammen. Alle Beschicker der ersten Stunde, die mit ihren Verkaufsständen im Jahr 2017 mit dabei waren, halten den Initiatoren die Treue; bislang sind nur wenige abgesprungen. Sie bieten ihre Waren und Dienstleistungen zum Verkauf an und geben am Schluss eine freiwillige Spende für das „haus hannah“ – das ist gelebte Solidarität. Im ersten Jahr haben sich Familie Dinkhoff und Dreyer auf die Suche nach geeigneten Marktständen gemacht, mittlerweile fragen die Beschicker an, ob noch ein Platz frei ist.

Mit rund 20 Stunden ist der Markt deutlich größer geworden als zu Beginn vor vier Jahren, hat aber dennoch von seinem gemütlichen Charme nichts verloren. | Foto: D. Heuermann

Weihnachtszauber ist gemütlich und heimelig

Mit aktuell 20 Ständen hat der Markt schon eine gewisse Größe, wirkt aber nicht übermächtig,
sondern immer noch „gemütlich und heimelig“, wie eine Besucherin am Freitagabend kundtat. Dennoch wurde bei der Anordnung der einzelnen Stände in diesem Jahr besonders darauf geachtet, dass sich möglichst keine „Menschentrauben“ vor den Ständen bilden, mit einem weiteren Verkaufsstand von heißen Getränken wurde der Markt ein wenig entzerrt.

Hygienekonzept kommt bei Besuchern gut an 

Das Hygienekonzept kommt bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Nicht zuletzt wegen der Einhaltung und genauer Einlasskontrolle der 2G-Regel (Geimpft oder Genesen) sowie den Hygienespendern und dem getrennten Ein- und Ausgang, um Begegnungsverkehr zu vermeiden. Eine freiwillige Spende haben alle gerne beim Betreten des „Weihnachtszaubers“ gezahlt. Auch Birgit Brüning, Ordnungsamtsleiterin der Gemeinde, war von den umfangreichen Corona-Maßnahmen bei ihrer Abnahme am Freitagmorgen beeindruckt und zollte den Initiatoren Respekt für die gute Vorbereitung.

Tolles Feedback

„Immer wieder bekommen wir Feedback zum Weihnachtszauber“, erzählte Marion Dinkhoff beim Interviewtermin. „Selbst im Sommer wird man mitunter da-rauf angesprochen, wenn es gerade passt. Dann fragen uns die Leute, ob es im laufenden Jahr wieder den „Weihnachtszauber im Stadion“ gibt“. Es kommen sogar Gäste aus der Eifel, die den Markt besuchen, erfuhren die Organisatoren beim Gespräch am Glühweinstand. Sie waren ganz begeistert von der tollen Atmosphäre. 

Viel Arbeit nötig und lange Vorbereitung

Dass der Markt mit viel Arbeit verbunden ist, soll kein Geheimnis bleiben. Rund 40 Kubikmeter Rindenmulch kamen mit der ersten Lieferung, diese reichten bei weitem nicht aus. Kurzerhand wurden noch zwei Paletten Sackware nachgebracht, die auf der großzügigen Rasenfläche in Dinkhoff’s Garten verteilt wurden. Somit kann man im Ergebnis von rund 50 Kubikmetern Rindenmulch sprechen. Das Ausbringen des Rindenmulchs ist die eine Sache, das Aufhaken und Reinigen der Rasenfläche nach dem letzten Öffnungstag ist wohl die größte Herausforderung der vielen fleißigen Helfer, ohne die es bei einem derartigen Vorhaben nicht geht.

Selbst wenn der Markt wieder abgebaut wird, können die Leute weiter spenden. So wird der aufgenommene Rindenmulch Anhängerweise verkauft (zehn Euro für einen kleinen Anhänger, 15 Euro für einen mittleren Anhänger und 20 Euro für einen großen Anhänger). Ab kommenden Montag können Interessierte mit ihrem Anhänger bei Dinkhoff’s vorfahren. „Es ist immer gut, wenn man einen kennt, der einen kennt“, brachten es Anke und Jörg Dreyer auf den Punkt. Denn auch mit ihren Familien schaffen sie es nicht alleine, alle Herausforderungen, die ein solcher Markt mit sich bringt, zu bewältigen. Da helfen die Cliquen mit, die Bergwegkicker und viele mehr. Spätestens da zahlt es sich aus, wenn man gut vernetzt ist in Neuenkirchen. Bereits in den Herbstferien wird mit dem Aufbau begonnen. 

Gemeinnützigkeit soll erlangt werden

Alle Beteiligten opfern dafür ihre Freizeit, machen sie das alle doch im Ehrenamt. Da der Markt Jahr für Jahr größer geworden ist, haben sich die Verantwortlichen nun entschlossen, für diese Veranstaltung einen Verein zu gründen, um die Gemeinnützigkeit zu erlangen. Alles ist nun auf den Weg gebracht, die Prüfungen laufen derzeit noch. „Somit haben wir alles sauber voneinander getrennt“, berichtete Johannes Dinkhoff. Wenn die Initiatoren auf die Zielgerade abbiegen, nehmen sie sich sogar Urlaub, um die letzten Arbeiten „in Ruhe erledigen zu können“. „Anschließend sind wir aber auch alle platt“, sagte Marion Dinkhoff, „das gehört zur Wahrheit dazu“. 

Letzte Möglichkeit

Das Publikum ist bunt gemischt, zahlreiche Cliquen, Nachbarschaften, Einzelpersonen und Familien mit Kindern gehören zu den Gästen. In diesem Jahr können Interessierte noch einmal die Chance nutzen, den „Weihnachtszauber im Stadion“ am heutigen Freitag von 17 bis 23 Uhr und am Samstag von 16 bis 23 Uhr zu besuchen. Dann ist die 2G-Regel gültig. Und wenn man den Initiatoren richtig zuhört, kann man auch in den nächsten Jahren den Termin im Kalender einplanen. Es soll übrigens im ersten Jahr Personen gegeben haben, die am Haarweg standen und vergeblich den „Weihnachtszauber im Stadion“ suchten. Vielleicht muss die Marketingabteilung bei Dinkhoff’s da noch etwas nachbessern…

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