“Ich freue mich, dass wir heute in einem kleinen, aber würdigen Rahmen hier zusammenkommen können, um die Renovierung und Erweiterung der Friedhofskapelle einzuweihen und zu segnen“, sagte Pastor Thoms zu Beginn der Feierstunde am Sonntagvormittag. Ein besonderer Gruß galt Domkapitular Josef Leenders aus Münster, Bürgermeister Willi Brüning, Alt-Bürgermeister Franz Möllering, dem Planer Udo Ahling, den Vertretern des Kirchenvorstands und des Pfarreirats sowie Mechthild Thier von der Bauabteilung des Bistums. Als Vertreter der Evangelischen Kirche war Sönke de la Rue anwesend.
Der Dank des katholischen Pfarrers galt auch den ausführenden Firmen und deren Angestellten für die termingerechte und korrekte Arbeit. Besonders hob Pastor Thoms das Engagement und die ehrenamtliche Arbeit von Josef Thormann hervor, der vom Beginn der Planung bis zur Einweihung die Übersicht hatte und zahlreiche Stunden seiner Freizeit opferte. Das sei aber noch nicht genug gewesen. Damit das Budget nicht überlastet wurde, hat Josef Thormann auch noch die Überplanung der Außenanlagen in die Hand genommen. Als Dank erhielt Josef Thormann „eine Woche Auszeit im Kloster“. Pastor Thoms freut sich schon jetzt auf die Ideen, die Josef Thormann von diesem Aufenthalt mitbringen wird.
Osterkerze in der Friedhofskapelle entzündet
Pastor Thoms hatte zur Einweihung extra das Licht der Osterkerze aus dem Sonntagsgottesdienst mit in die Friedhofskapelle gebracht, entzündete diese und segnete sie. Domkapitular Josef Leenders würdigte den Neubau als einen Ort, an dem Angehörige über die Vergangenheit eines verstorbenen Angehörigen zusammenkommen und in Besinnung über die Vergangenheit nachdenken. Dabei betonte er, „dass Gott, der Herr, bei uns an der Seite ist, wenn uns die dunkelste Stunde des Lebens erreicht. Auf dem Weg dahin sprach er von einem Ziel, dass ein jeder vor Augen hat. „Als ich heute morgen an der schönen St.-Anna-Kirche ausgestiegen bin, sagte mir mein Navi: Sie sind am Ziel angekommen“, sagte Leenders sinnbildlich. Oft wird auch davon gesprochen, wenn ein Mensch verstorben ist. Dennoch wollte er beim Leben nicht von einer Zielgeraden sprechen, sind doch manchmal so viele Unwegsamkeiten zu meistern. Anschließend segnete Leenders die Räumlichkeiten.
In Würde Abschied nehmen
Abschied nehmen in Würde, genau hierfür sind diese Räume geschaffen worden. Mit dem gelungenen Umbau finden nunmehr 120 Personen einen Sitzplatz auf bequemen Holzstühlen, in lichtdurchfluteten, großzügigen Räumlichkeiten. So war es auch der Plan, als es um die Renovierung und Erweiterung ging. In einer Bauzeit von rund neun Monaten ist es den Verantwortlichen gelungen, einen zeitgemäßen Raum der Stille und der Erinnerung zu schaffen. Neben der erweiterten Friedhofskapelle gibt es drei helle und klimatisierte Abschiedsräume, die mit einem bodentiefen Fenster versehen sind, durch welche das Tageslicht in die Räume dringen kann, als Sichtschutz dient eine Sichtbetonwand.
Die Bestatter haben einen eigenen Raum für die Aufbewahrung ihrer Utensilien und zur Vorbereitung der Beerdigungen. Für die Besucherinnen ist auch die barrierefrei Toilettenanlage von innen und von außen während einer Trauerfeier zugänglich. Eine eigens für diese Friedhofskapelle abgestimmte Lautsprecheranlage sorgt für den richtigen Ton in den schweren Stunden des Abschieds. Vor der Friedhofskapelle gibt es neben zahlreichen Stehplätzen auch Sitzgelegenheiten für die Angehörigen und Besucher der Trauerfeiern.
Baukosten zu jeweils 50 Prozent geteilt
Bürgermeister Willi Brüning dankte in seiner kurzen Ansprache den Verantwortlichen für das Engagement und die Arbeit im Zusammenhang mit dem gelungenen Umbau der Friedhofskapelle und den Abschiedsräumen. Dabei betonte Brüning die gute Zusammenarbeit zwischen der Katholischen Gemeinde St. Anna und der politischen Gemeinde und der Verwaltung. „Neuenkirchen kann stolz auf diese neue Friedhofskapelle und den gelungenen Umbau sein“, sagte Brüning. Die gesamten Baukosten in Höhe von 985.000 Euro teilen sich die politische und die katholische Gemeinde zu jeweils 50 Prozent.
Evangelische Kirchengemeinde gratuliert
Sönke de la Rue vertrat den evangelischen Pfarrer Dietrich Wulff und sprach den Glückwunsch zur neuen Friedhofskapelle aus verbunden mit dem Dank für die gute Zusammenarbeit der Institutionen. Er bezeichnete die Friedhofskapelle auch als einen Ort der Hoffnung, mitten in Neuenkirchen. Dieses sei nun zeitgemäß, denn auch bei der Friedhofs- und Bestattungskultur habe sich in den letzten 50 Jahren seit Bestehen der Friedhofskapelle viel getan. Dabei freute er sich, dass die Zeit des Provisoriums ein Ende hat. Das eigens dafür aufgebaute Zelt wurde direkt am Anfang der Woche abgebaut.