Am Freitagnachmittag fand die Verabschiedung des ehemaligen Pfarrers unserer St. Anna Pfarrgemeinde, Pastor em. Josef Grube, statt, der am 25. März 2022 im Alter von 92 Jahren in Rheine verstorben ist. Zum feierlichen Requiem in der St.-Anna-Pfarrkirche kamen viele Menschen, darunter die Familie aus Seppenrade, viele Wegbegleiter von Seiten der Kirche, aber auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Neuenkirchen und Rheine. Sie alle wollten dem persönlichen Wunsch von Josef Grube nachkommen, ihm „einen würdigen Abschied zu bereiten“. Seine direkten Nachfolger im Amt, Pfarrer em. Norbert Gellenbeck (Gronau) sowie Propst Dr. Michael Langenfeld (Telgte), waren ebenfalls gekommen. Der geschlossene Sarg von Josef Grube stand direkt vor dem Altar. Für die musikalische Untermalung sorgte der Kirchenchor St. Anna.

56 Jahre im Dekanat Rheine tätig gewesen

Pastor Thoms begrüßte die Gläubigen zu Beginn des Requiems, besonders aber die Haushälterin Maria Volmer, die Pastor Grube 43 Jahre lang begleitet hat. Schon zu Lebzeiten war es Josef Grube immer wichtig, „verbunden zu bleiben“, so auch in der Stunde des Abschieds und des Loslassens. Thoms betonte, dass die Anwesenheit von Weihbischof Dr. Christoph Hegge beim Abschied des ehemaligen Pfarrers von St. Anna noch einmal die tiefe Verbundenheit zeigt. Immerhin war Pfarrer em. Josef Grube doch insgesamt 56 Jahre lang tätig im Dekanat Rheine, davon 28 Jahre als Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Anna in Neuenkirchen. Anschließend bekleidete  er 10 Jahre das Amt des Vicarius cooperator und 18 Jahre als Emeritus in der Pfarrgemeinde St. Antonius (Basilika) Rheine.

Die Predigt hielt Jörg Hagemann (seit 1. April 2014 Pfarrer St. Nikolaus, Münster und Stadtdechant Münster). Hagemann wagte einen Rückblick auf das seelsorgerische Wirken von Josef Grube. So wurde Josef Grube in Neuenkirchen ganz unterschiedlich angesprochen von den Menschen in „seiner Pfarrgemeinde“; mal hörte man „Herr Pastor“, in seiner Familie war er „Onkel Josef“, bei Freunden und Bekannten  einfach nur „Josef“. „Hinter diesen unterschiedlichen Namen verbargen sich die unterschiedlichsten Facetten einer ganz starken Persönlichkeit“, sagte Jörg Hagemann.

Das Dienstliche mit dem Privaten verbinden

Josef Grube war immer da als Pastor, er hat umgebaut, Menschen begleitet, vom Beginn des Lebens bis hin zum Tod. Er konnte gut Dienstliches mit dem Privaten verbinden. Irgendwie war Josef Grube immer Pastor, 24 Stunden täglich; er war einer mit Ecken und Kanten. Doch dadurch wirkte Josef Grube eben auch authentisch. „Er war ein Mann der Ordnung und Zahlen“, beschrieb Jörg Hagemann den ehemaligen Pastor von St. Anna, der am 60. Todestag seines Vaters starb. 

„Josef Grube hatte viele Interessen neben seiner priesterlichen Tätigkeit. Mal war es Yoga, dann waren es andere Dinge, die ihm wichtig waren. Mal Sternzeichen, mal die Natur, aber auch die Wünschelrute und die Homöopathie, auch daran hat er seinen Glauben gehabt und seine Überzeugung, dass das alles gut ist und gut geht“, erzählte Hagemann. Aber auch Basteln und Tüfteln gehörte zur Leidenschaft des Menschen Josef Grube.

So manche Stunde hat er ein seiner kleinen „Buchbinderei“ im Keller des Pfarrhauses an der Friedenstraße verbracht. Dann ging er kurz rüber zum Nachbarn  Heuermann und holte sich eine neue Dose „Original Buchbinder-Leim“, damit er seine Schätze einbinden konnte. Als er mit dem Binden fertig war, schmiss „der Pastor“ dann wie selbstverständlich die große elektrische Papierschneidemaschine in der Druckerei an zum „finalen Schnitt“ seiner persönlichen Bindearbeiten.

Feier in Konzelebration

Zur Gabenbereitung kamen am Freitagnachmittag die Mitbrüder Ignatius Löckemann (Hochschulpfarrer, Mainz), Paul Hagemann (Pfarrer in Ss. Mauritius-Maria Magdalena, Ibbenbüren), Pfarrer Jan Kröger (St. Antonius Rheine), Pastor Markus Thoms (St. Anna, Neuenkirchen) sowie Dechant Thomas Hüwe an den Altar, um in Konzelebration die Gebete zu sprechen.

Zum Ende des Requiems verneigten sich die Fahnenabordnungen der weltlichen und kirchlichen Vereine und Verbände, der Schützenvereine, Feuerwehr, DRK und alle kirchlichen Vereine vor dem Sarg. Die Einsegnung erfolgte durch den Dechanten Thomas Hüwe (Pfarrer St. Johannes der Täufer, Mesum). Mit einem Trauerzug wurde der Sarg von Josef Grube zum Friedhof begleitet, unterwegs wurde der Rosenkranz gebetet. Die Trauergemeinde versammelte sich am Rund der Priestergräber

Hoffnungsvoller Abschied

Den Beerdigungsritus hat Dechant Thomas Hüwe gehalten. Auch hier rahmten die Fahnenabordnungen die Trauerfeier und den Abschied ein. „Es war ein hoffnungsvoller Abschied“, sagte Pastor Thoms. Ähnlich drückte es eine Trauernde aus: „Ja, so hat Josef Grube sich seinen persönlichen Abschied gewünscht, ganz bestimmt“.

Lebe wohl, „Herr Pastor“, „Onkel Josef“ und „Josef“.