Über 35 Ehrenamtliche engagieren sich für die CAJ-Actionwoche. | Foto: Archiv

Seit 15 Jahren organisiert die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) die CAJ-Actionwoche in den Sommerferien. Doch jedes Jahr gebe es die gleichen Probleme, die passenden Räumlichkeiten zu bekommen – so auch in diesem Jahr.  125 Kinder haben sich dieses Jahr angemeldet, hinzu kommen 25 ehrenamtliche Gruppenleiter und Küchenpersonal. 

In einem Schreiben an das Mitteilungsblatt macht sich CAJ-Vorsitzender Jens Berning Luft. Im Januar wurde der Antrag an die Gemeinde zur Nutzung der ehemaligen Heriburgschule inklusive Küche oder alternativ die ehemalige Realschule samt Küche gestellt. Nach einem Koordinierungsgespräch mit Vertreter der CAJ und des Ortsjugendringen (Veranstalter des Ferienspaßes) sowie der Gemeinde von Bauamt, Sozialamt, Schulamt, den Hausmeister beider besagten Schulen und Bürgermeister wurde die Nutzung der ehemalige Realschule dann im April schriftlich zugesagt, so Berning.

„Daraufhin machten wir uns mit 25 engagierten ehrenamtlichen Gruppenleitern auf zu unserem Vorbereitungswochenende, um die Actionwoche zu planen. Da wir zu dem Zeitpunkt davon ausgingen, die Realschule nutzen zu können, planten wir sämtliche Aktivitäten rund um die große Aula und den Schulhof. Im Großen und Ganzen stand die Actionwoche nach dem Wochenende“, so Berning.

Ganze Planung geht von vorne los

Am Dienstag (12. Juni) sollte dann mit den ehrenamtlichen Küchenfrauen die Verpflegung geplant werden. Diese zeigten sich skeptisch, dass die Realschulküche überhaupt genutzt werden konnte, da dort Umbaumaßnahmen geplant seien. Und die Küche der Schlemmerfeen komme für die Kapazität von 160 guten Essern nicht in Frage.
„Direkt am nächsten Morgen saß ich dann im Rathaus und habe unverbindlich nachgefragt, ob im Zeitraum der Actionwoche Umbaumaßnahmen an und in der Realschule und in der Küche erfolgen“, schreibt Berning. „Und nun habe ich den Stein ins Rollen gebracht. Der Mitarbeiter, mit dem ich diesen Sachverhalt besprach, hatte mir dann versprochen, die Angelegenheit für mich mit seinen Kollegen aus sämtlichen Ämtern zu klären“, so Berning.

Und weiter: „Gegen Mittag kam dann der Dolchstoß seitens unserer Gemeinde. Wir können die Realschule nicht mehr nutzen, da auf einmal Umbaumaßnahmen in der Küche stattfinden werden, obwohl uns im Februar noch versprochen wurde, das eventuelle bauliche Änderungen erst NACH der Actionwoche stattfinden sollen. Sogar die Nutzung der unteren Aula, in welcher wir in den letzten zwei Jahren sehr schöne und erfolgreiche Abschlussabende gefeiert haben, wurde uns untersagt. Ein Traum, wenn man mal überlegt, dass in der Küche vermutlich nur zwei Kühlschränke verschoben werden.“

Alle Aktionen auf dem Heriburg-Gelände

Angeboten wurde seitens der Gemeinde nun die ehemalige Heriburgschule samt Sporthalle. Berning: „Diese reicht vermutlich für alle Kinder und Gruppenleiter. Die Eltern werden sich wohl was anderes suchen müssen. Wir haben uns schon Gedanken über eine Live-Übertragung direkt ins eigene Wohnzimmer gemacht. An diesem Punkt vermag man gerne mal „Danke für nichts“ zu sagen, allerdings müssen wir schon fast dankbar sein, überhaupt ein Schulgebäude zu bekommen, obwohl auch dies eine Baustelle ist.“ Per Live-Übertragung braucht sicherlich kein Elternteil den Abschlussabend verfolgen. Wer das CAJ-Team kennt, weiß, dass sie alle Hebel in Bewegung setzen werden, damit auch die Eltern und Geschwister einen Platz beim Abschlussabend  haben werden.

Für die Zukunft wünscht sich Berning stellvertretend für die CAJ, „dass wir unsere Actionwoche in Ruhe planen und durchführen können und uns keine Steine seitens der Gemeinde in den Weg gelegt werden. Aber solange sich das Thema mit der Mensa nicht erledigt hat, wird das wohl nur ein Wunsch bleiben.“

Für die kommende CAJ-Actionwoche wollen sich die Gruppenleiter von den entmutigen Nachrichten trotzdem nicht unterkriegen lassen. „Wir werden es als Team hinbekommen, die Actionwoche auch auf dem neuen Schulgelände auszurichten, auch wenn jetzt wieder viel Arbeit auf uns zu kommt und wir sämtliche Aktivitäten umplanen oder verwerfen müssen. Dennoch freuen wir uns tierisch darauf, die Kinder am 30. Juli begrüßen zu dürfen und eine großartige Zeit zu verbringen“, verspricht Berning.

Bürgermeister: „Wir tun was wir können“

„Wir tun was wir können, um die Aktionen möglich zu machen“, versichert Bürgermeister Franz Möllering am Freitag gegenüber dem Mitteilungsblatt. „Aber von Januar bis Juni kann sich schon mal was ändern.“ Vor allem in Hinblick auf die Sanierungsmaßnahmen in den Schulen und auch die Mensasituation. „Da hat sich in den letzten Wochen einiges getan. Und die größeren Baumaßnahmen in den Schulen können wir nun mal nur in den Ferien durchführen“, so Möllering. „Wir haben am Dienstag die Verbände telefonisch informiert, danach auch schriftlich, dass die Ferienaktionen im Heriburggebäude samt Küche und Sporthalle stattfinden können“, sagt Möllering gegenüber dem Mitteilungsblatt.

Beim Koordinierungsgespräch im Januar mit allen Beteiligten, sei noch geplant gewesen, dass bereits Sanierungsarbeiten im Heriburggebäude stattfinden. Daher habe man beide Verbände in die ehemalige Realschule gepackt, so Möllering. Stand jetzt muss aber am Standort Friedrich-Bülten-Straße der Mensabetrieb nach den Ferien sichergestellt werden, wozu es einige Umbaumaßnahmen bedarf und auch im Außenbereich sollen erste Vorbereiten (Verlegung des Fahrradständers) für den Bau der Mensa erfolgen. „Dafür finden – nach Rücksprache mit dem Architekten – noch keine Umbaumaßnahmen in der Heriburgschule statt, so dass die Veranstaltungen der CAJ und des OJR dort stattfinden können – Schulgebäude, Schulküche und Sporthalle stehen zur Verfügung“, so Möllering.