Die Förderungmöglichkeiten könnten neue Ärzte anlocken.

Um drohende Lücken in der hausärztlichen Versorgung noch wirkungsvoller zu bekämpfen, hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ihr Förderverzeichnis aktuell um neun weitere Städte und Gemeinde erweitert, darunter auch Neuenkirchen und Rheine: Jetzt kann die Übernahme eines hausärztlichen Versorgungsauftrages in Zulassung oder durch Anstellung gefördert werden, heißt es in der Pressemitteilung. Ebenso wurden Stadtbezirke wie Bielefeld-Senne und Bielefeld-Sennestadt in das Förderprogramm aufgenommen.

Nicht Geld alleine motiviert

Hausärzte, die in den geförderten Orten eine Praxis übernehmen oder einen Kollegen anstellen, können bei der KVWL Kostenzuschüsse, Praxisdarlehen und Umsatzgarantien beantragen. Fünf Städte und Gemeinden sind aus der Förderung wieder rausgenommen worden. „In diesen Städten und Gemeinden hat sich die hausärztliche Versorgungssituation zuletzt etwas entspannt; zum Teil auch unterstützt durch unsere Fördermaßnahmen“, berichtet Dr. Nordmann, 1. Vorsitzender der KVWL. So habe die KVWL in den vergangenen Monaten die Niederlassung oder Anstellung von zusammen zehn Ärztinnen und Ärzten in diesen Städten gefördert und dafür mehr als eine halbe Million Euro an Fördergeldern zur Verfügung gestellt.

„Das Förderverzeichnis basiert auf einem gut funktionierenden Frühwarnsystem. Es ist sicher nicht nur das Geld, das junge Mediziner motiviert, in einer ländlichen Region als Hausarzt tätig zu sein“, so der Vorsitzende. Der Arbeitsplatz für den Partner, die Schulen vor Ort, das kulturelle und sportliche Angebot, die Wohnsituation – viele Gründe spielten bei der Entscheidung, wo man als Arzt in der Praxis tätig sein möchte, eine Rolle. Nordmann: „Finanzielle Anreize können aber das berühmte Zünglein an der Waage sein, wenn sich ein Kandidat zwischen mehreren Optionen entscheiden kann.“