Es war richtig kalt am Samstagmorgen. Das Thermometer kam nicht so richtig über die Nullmarke hinaus. Ganz Neuenkirchen und St. Arnold lag unter einer Nebeldecke, die sich nur langsam auflöste. Dennoch ließen es sich insgesamt rund 50 junge Frauen und Männer von Landjugend, Messdiener, CAJ und KAB nicht nehmen, die traditionelle „Tannenbaumaktion für den guten Zweck“ zu unterstützen.
In St. Arnold wurden bereits ab 9 Uhr die ersten Häuser angefahren. Die meisten Hausbesitzer hatten ihre ausrangierten Nordmänner und/oder Blaufichten bereits an die Straße gestellt. Teilweise hatten sie, etwas versteckt, aber dennoch sichtbar, eine kleine Spende an den Baum gehangen.

Statt klingeln wurde in diesem Jahr gehupt

Geklingelt wurde in diesem Jahr nicht, sondern auf die Hupe gedrückt. In Pandemiezeiten macht die Not ja bekanntlich erfinderisch. So hatten die CAJ’ler und KAB’ler mit handwerklichem Geschick den Haushaltsbesen zur Corona-konformen Spendendose umfunktioniert und konnten mit Abstand noch einige Spenden von den bereitwilligen Bürgerinnen und Bürgern bekommen. Insgesamt sind auf diesem Wege in St. Arnold 320 Bäume eingesammelt worden mit einem Spendenbetrag von 1.054 Euro.

Sieben Sammelstellen im Gemeindegebiet

In Neuenkirchen waren insgesamt sieben Sammelstellen eingerichtet. Diese wurden auf das Gemeindegebiet verteilt, so dass möglichst ein Jeder in der Lage war, seinen Weihnachtsbaum zur Sammelstelle zu bringen. Am Samstagvormittag konnte man mitunter ganze Pilgerzüge
auf den Bürgersteigen sehen, viele von ihnen hatten einen Tannenbaum im Schlepptau. So auch Markus Gehring, der mit seinen beiden Söhnen Marten (7 Jahre) und Mika (10 Jahre) den Baum auf die Schiebkarre geworfen hat und den Weg zum Netto-Markt zu Fuß zurücklegte. Auch Carmen und Jochen Achterkamp schnappten sich ihren Bollerwagen und machten diesen kurzerhand zum Transporter ihres persönlichen Baumes auf dem Weg zum SuS-Stadion am Haarweg.

Decken und warme Getränke gegen die Kälte

Anke Fiefhaus und Isabell Banning brauchten nicht frieren auf der Sammelstelle am Hof Wessels. Sie hatten einen netten Bekannten, der nicht zusehen konnte, wie die beiden jungen Frauen frieren mussten und hatte somit kurzerhand zwei kuschelige Decken besorgt, damit sie weiterhin die Stellung am Burgsteinfurter Damm halten konnten. Ähnlich machten es die drei Damen am Spielplatz Kreyenburg. Sie hielten sich mit warmen Getränken bei Laune und freuten sich über jeden eingesammelten Baum und die Spenden. Als Maximilian Diekmann und Noel Holling am Samstagvormittag gegen 9 Uhr am Standort Freifläche/ EDEKA-Markt ankamen, waren bereits einige Tannenbäume auf der Fläche abgelegt, ganz zur Verwunderung der beiden Männer. Doch es dauerte nicht allzu lange, da kamen die ehrlichen Bürgerinnen und Bürger an den Stand der beiden und gaben eine Spende in die Dose, für ihre Bäume, die sie teilweise schon am Vorabend dort abgelegt hatten.

Leckere Piepkuchen in Offlum für die Damen

An der Sammelstelle in Offlum versüßten sich Sandra Krümpel, Nina Egbers und Franziska Droste die Wartezeit mit selbstgebackenen Piepkuchen, die ihnen ein netter Anwohner geschenkt hatte. Der Schlepper mit Mulde konnte die Sammelstelle am Kirmesplatz perfekt anfahren und seine Mulde dort herunterlassen, damit diese besser beladen werden konnte. Insgesamt kann man sagen, dass die meisten Personen sich rechtzeitig am Samstag auf den Weg machten, um ihren Baum zur Sammelstelle zu bringen Gleichwohl war das Zeitfenster von 10 bis 16 Uhr angekündigt. Und somit erreichten dann doch noch kurz vor Schluss die letzten Bäume den Sammelplatz.

Rund 50 ehrenamtliche Helfer unterwegs

Insgesamt hat die Katholische Landjugend rund 650 Bäume gesammelt und somit eine Spendensumme von 2.750 Euro erreicht. Über den Tag verteilt waren am Samstag 30 Helferinnen und Helfer freiwillig im Einsatz für den guten Zweck.

 

Kommentar

Trotz aller Kritik:
Dickes Lob an alle!

Es wurde im Vorfeld dieser beiden unterschiedlichen Sammelaktionen viel diskutiert, die in diesem Jahr leider nicht wie gewohnt stattfinden konnten. In den sozialen Medien ging es teilweise hoch her, einige Kommentare hatten schon fast beleidigen Charakter. Dieses ist alles unnütz gewesen. Draufhauen ist immer einfach, aber man muss doch nicht immer im Vorfeld alles schon kaputt reden. Es ist doch aller Ehren wert, wenn sich so viele junge Menschen für den guten Zweck einsetzen. Mit den insgesamt sieben Sammelstellen ist es nahezu Jedem möglich und zuzumuten gewesen, den Weg auf sich zu nehmen. Diejenigen, die nicht selbst in der Lage waren, haben vielleicht oder gerade genau in diesen Zeiten Hilfe erfahren von Familienangehörigen, Nachbarn, Freunden oder Bekannten. Das ist gelebte Solidarität in Neuenkirchen. Ein großes Lob und gleichzeitig ein dickes Dankeschön an alle Aktiven dieser Aktion!

Stefan Heuermann