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Das Plaster im oberen Bereich der Hauptstraße ist bereits verlegt. | Foto: Klausing

 

In einem Sommerinterview  zum Thema „Bauarbeiten im Bereich der Hauptstraße und Rathausvorplatz“ erhielten wir von Karl Wening vom Fachbereich III Planen und Bauen der Gemeinde Neuenkirchen aktuelle Informationen.

Die Pflasterarbeiten sind zum jetzigen Zeitpunkt zu rund 40% fertiggestellt, die verbleibenden 60% der Fläche werden in den nächsten Wochen und Monaten gepflastert. Seit dem 18. Juli 2016 befindet sich die ausführende Firma im Urlaub, am kommenden Montag, dem 1. August, werden die Arbeiten fortgesetzt.

Straßensperrung bleibt bestehen

Nach dem Urlaub wird nahtlos an dem bereits fertiggestellten Bereich weitergearbeitet bis zum Ende der Gesamtmaßnahme. Für den fließenden Verkehr bestehen nach wie vor noch die Straßensperrungen. Erst nach der kompletten Fertigstellung können die Sperrungen für den gesamten Verkehr aufgehoben werden. Bis es soweit ist, kann es noch einige Monate dauern. Karl Wening räumte jedoch ein, „dassman je nach Bauvorschritt die Sache flexibel handhaben sollte und geschaut wird, wie es passt mit dem Verkehr.“

Der Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Hauptstraße in Höhe ehemals Lorenbeck ist Teil der Gesamtmaßnahme und wird somit auch in diesem Zuge erneuert. Den Fertigstellungstermin der gesamten Bauarbeiten sieht Karl Wening am Ende des Jahres. Zum jetzigen Stand kann gesagt werden, dass der Kostenrahmen voraussichtlich eingehalten werden kann.

Keine großartigen Probleme

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Auf dem Rathausvorplatz wurde eine große Fläche mit einladendem Platzcharakter geschaffen, die zum Verweilen einlädt. | Foto: Klausing

Es gab keine großartigen Probleme oder unvorhersehbare Dinge, die eine Verzögerung verursacht haben, somit ist man komplett im vorgesehenen Zeitrahmen

. Es gab natürlich immer wieder kleine Überraschungen. So befanden sich im Untergrund noch einige Fundamente aus früheren Zeiten, wie man sehen konnte. Auch mit den vielen Versorgungsleitungen, die im Untergrund vorhanden sind, gab es einige Schwierigkeiten, die aber bei einer so umfänglichen Maßnahme auch dazu gehören.

Sämtliche Parkplätze im Bereich der Hauptstraße und dem Rathausvorplatz sind öffentliche Parkplätze und stehen somit Jedermann zur Verfügung. Über die Parkdauer ist noch kein endgültiger Beschluss gefasst worden. Zwei Parkflächen werden entstehen, wo das Aufladen von Elektro-Fahrzeugen möglich ist.

20 km/h als Höchstgeschwindigkeit

In der Diskussion und in der Vorabstimmung mit der Verkehrsbehörde ist eine maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h vorgesehen, da es sich um eine Wohn- und Geschäftsstraße in diesem Bereich handelt. Es wird keine Einbahnstraßenregelung geben, der Verkehr fließt weiterhin in beide Richtungen.

Der Parkplatz hinter dem Rathaus wird in absehbarer Zeit erneuert, zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch nicht Bestandteil der Planung.

Die Zuwegung zwischen Rathaus und dem Gebäude Hauptstraße Nr. 12 (Wohn- und Geschäftshaus) wird ausgebaut, somit ensteht zusätzlich eine Verbindung zwischen dem Rathausvorplatz und dem Parkplatz in Richtung Hecking-Center. Dieser Bereich ist jedoch nur zulässig für Fußgänger und Radfahrer.

Die Bauminseln werden eingefasst mit einem Cortenstahl in ovaler Form. Dieses Material hat den Vorteil, dass sich auf der Oberfläche durch Bewitterung unterhalb der eigentlichen Rostschicht eine besonders dicke Sperrschicht aus festhaftenden Sulfaten oder Phosphaten ausbildet. Dadurch wird weiterer Korrosion vorgebeugt. Zudem erweckt dieses Material einen modernen und wertigen Eindruck.

Bänke, Fahrradständer und Spielgeräte

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Auch die Kapelle auf dem Grundstück Kerstiens wurde renoviert. Foto: Klausing

Für die Verweildauer von Passanten werden Sitzbänke aus Stahl aufgestellt, Fahrradständer in Form von Anlehnbügeln werden installiert, kleinere Spielgeräte und Einzelsitze sind vorgesehen. Diese gesamten Maßnahmen dienen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität.

Ein großes Lob sprach Karl Wening den Anliegern, Nachbarn und den Gewerbetreibenden aus, die viel Verständnis  und Geduld zeigten für die Baumaßnahmen vor ihrer Haustür.

Für die zukünftigen Bauarbeiten in der vorhandenen Fußgängerzone ist die Planung noch nicht abgeschlossen. Das ist eine gesonderte Maßnahme, die sich im Anschluss im Jahr 2017 bzw. 2018 ergeben wird. Das Pflaster in der Fußgängerzone soll erhalten bleiben, jedoch sind einige Flächen abgesackt, wo es einer Korrektur bedarf.

Eröffnungsfeier nach kompletter Fertigstellung

Nach Rücksprache mit dem stellvertretendem Bürgermeister Klaus Beckmann wird es nach der Fertigstellung des gesamten Bereiches eine Eröffnungsfeier geben. Zu Einzelheiten konnte Klaus Beckmann zum jetzigen Zeit noch nichts sagen, der Termin wird rechtzeitig öffentlich bekannt gemacht.

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Karl Wening erläuterte das „Taktile System“ für Sehbehinderte. | Foto: Heuermann

Wie funktioniert die Orientierungshilfe für Blinde?

Für die Neugestaltung wurde ein „Taktiles System“ installiert, woran sich die Sehbehinderten orientieren können. Dieses ist eine in das Pflaster eingebaute Leitlinie, die sich durch Form, Material, Härte und Oberflächenbeschaffenheit deutlich vom Umfeld  unterscheidet, damit sie sicher mit dem Langstock und dem Schuhwerk ertastet werden kann.

Durch die Verlegerichtung können Sehbehinderte die Laufrichtung erkennen. Bei Querungshilfen, beim Anfang und Ende von Leitstreifen, bei seitlich gelegenen Haltestellen und sonstigen besonderen Gegebenheiten sind sogenannte „Aufmerksamkeitsfelder“ eingearbeitet, welche die Sehbehinderten darauf aufmerksam machen. Dieses „Taktile System“ wird laut Aussage von Karl Wening bereits in vielen europäischen Ländern verwendet und hat sich als europäische Norm bereits durchgesetzt.