Symbolbild Polizei

Am Morgen des 8. Juni nahmen Polizisten und Zollfahnder einen 26-jährigen Neuenkirchener und seine 23-jährige Freundin im Kreis Steinfurt fest, teilte die Staatsanwaltschaft Münster, das Zollfahndungsamt Essen und die Polizei Münster am Dienstag (27. Juni) in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Das Duo kam aus den Niederlanden und hatte dort 10 Liter Amphetaminöl eingeladen. Diese Menge reicht aus, um 40 Kilogramm gebrauchsfähiges Amphetamin herzustellen. In einer Garage entdeckten die Ermittler unter anderem über 10.000 Ecstasy-Tabletten und mehr als 500 LSD-Trips. Bei einem 31-jährigen Neuenkirchener fanden die Beamten am selben Tag circa 800 Gramm Amphetamin und weiteres Amphetaminöl.

„Polizeibeamte und Zollfahnder haben im Auftrag der Staatsanwaltschaft schon seit Monaten gegen das Trio ermittelt“, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. „Wir hatten Hinweise darauf, dass sie in geheimen Verstecken in Neuenkirchen zahlreiche Drogen aufbewahrten. Es besteht der Verdacht, dass der 26-jährige Beschuldigte von einem niederländischen Lieferanten regelmäßig größere Mengen Amphetaminöl bezog, das er zu Amphetaminpaste weiterverarbeitete und anschließend gewinnbringend verkaufte.“

Ein weiteres Labor entdeckten die Rauschgiftfahnder in einer Scheune in Neuenkirchen. Dort fanden sie in einem Wohnwagen 20 Liter „Liquid Ecstasy“, auch bekannt als „KO-Tropfen“ oder „GHB“. Bereits 1 bis 5 Milliliter dieser Substanz lösen einen Rausch aus.

„Ein Richter folgte am 9. Juni dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ Haftbefehl gegen das Trio“, erläuterte Martin Botzenhardt. „Sie befinden sich nun in Untersuchungshaft.“

Im Rahmen von weiteren Ermittlungen durchsuchten die Fahnder am 20. Juni ein Haus in Rheine-Mesum, da die Behörden Hinweise auf eine Marihuana-Plantage hatten. Die Plantage war zwar zurzeit außer Betrieb, hatte aber Kapazitäten zum Anbau von 800 bis zu 1.000 Cannabispflanzen. Die Ermittlungen von Polizei und Zoll dauern an.