Der Tatort an der Friedenstraße/Industriestraße. | Foto: Lea Helene Kaumanns

Ein bisher unbekannter, etwa 40 Jahre alter Mann hat am späten Dienstagabend, 27. August, an der Friedenstraße eine junge Frau attackiert. Die 20-jährige Ines B. (Name von der Redaktion geändert) war gegen 23 Uhr zu Fuß in Richtung Westfalenring gegangen. An der Friedenstraße/Industriestraße, in Höhe der kleinen Parkanlage (Brunnen), tippte sie ein Mann an und riss sie danach sofort zu Boden. Danach drückte er sie weiter auf den Boden und hielt ihr den Mund zu. Ines B. wehrte sich, es kam zu einem Gerangel, die junge Frau wurde dabei geschlagen und gewürgt. Schließlich konnte sie sich mit einem festen Biss in den Unterarm des Täters aus den Griffen befreien, aufstehen und weglaufen.

Verletzungen durch brutalen Angriff

Die Neuenkirchenerin erlitt bei dem Angriff Verletzungen im Gesicht, Würgemale am Hals und Prellungen am Rücken. Ein Rettungswagen brachte sie zur Behandlung in ein Krankenhaus. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und geht derzeit von einer versuchten Sexualstraftat aus. Die junge Frau wandte sich vertraulich an das Mitteilungsblatt und schilderte im persönlichen Gespräch noch einmal den nächtlichen Angriff. Sie vermutet, dass sich der Täter vorher versteckt habe und gezielt auf ein vorbeigehendes Opfer wartete. Die eigentliche Tat sei rasend schnell passiert. Rückblickend erinnere sie sich besonders an die drohenden Worte des Mannes, sein schweres Gewicht und einen auffallenden Aftershave-Geruch. Ines B. hält schließlich fest: „Man hört sowas immer, aber man denkt nie im Leben daran, dass es einem mal selbst passiert.“ Es ist der jungen Frau ein Anliegen, dass andere Frauen in Neuenkirchen auf sich aufpassen und sie mit ihrer Geschichte für die Gefahr eines Sexualdelikts sensibilisiert. „Egal, wie klein das Dorf oder wie groß die Stadt: So etwas kann überall passieren. Ich hoffe sehr, dass der Täter gefunden wird.“ Angeblich soll einer anderen Frau am selben Abend ebenfalls ein Mann, auf den die Täterbeschreibung passt, als merkwürdig aufgefallen sein. Die mutige Ines B. lief nach der versuchten Vergewaltigung nach Hause und informierte zeitnah die Polizei. So konnten Spuren gesichert und die Chancen erhöht werden, dass der Täter gefasst wird.

Täter mit Bisswunde am rechten Unterarm

Der etwa 40 Jahre alte Unbekannte sprach Deutsch mit einem osteuropäischen Akzent. Bekleidet war er mit einem schwarzen Kapuzenpullover, wobei er die Kapuze ins Gesicht gezogen hatte, und einer dunklen Hose der Marke „Adidas“. Der Täter hat vermutlich eine Bisswunde am rechten Unterarm und soll am rechten Handgelenk ein Armband getragen haben. Das Opfer beschreibt den Gang des Täters als „affenartig“ mit vom Körper abstehenden Armen.

Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zu der Straftat oder zu dem Unbekannten machen können. Hinweise bitte unter Telefon (05971) 9 38 – 42 15.