Ein unscheinbarer blauer Baueimer mit brisantem Inhalt. | Foto: privat

 

Helle Aufregung an der Polizeistation in Neuenkirchen. Am Montagabend brachte der Finder einer Handgranate eine britische Handgranate (vermutlich Weltkriegsmunition) zur Polizeistation im Feuerwehrgerätehaus an der Friedenstraße 26. Die Granate hatte der Mann zuvor bei Erdarbeiten auf seinem Grundstück gefunden. Vor dem Feuerwehrgerätehaus stellte er seinen Baueimer ab und rief die Polizei. Nach deren Eintreffen schilderte der Finder den Polizeibeamten die Auffindesituation.

Fundstück wurde von Polizei bewacht

Die Polizisten reagierten sofort richtig und schätzten die Lage korrekt ein. In Absprache mit der Ordnungsamtsleiterin Birgit Brüning wurde der Kampfmittelbeseitigungsdienst der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg informiert, der sofort ausrückte. Bis zum Eintreffen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wurde der Bereich rund um das Fundstück weiträumig abgesperrt und von Polizei und Ordnungsamt bewacht.

Finger weg davon!

Es ergeht die dringende Bitte der Bezirksregierung Arnsberg: Wenn jemand ein mögliches Kampfmittel zum Beispiel bei Bauarbeiten oder Erdarbeiten finden sollte: Finger weg und liegen lassen! In der heutigen Zeit haben die meisten Menschen ein Mobiltelefon in der Tasche. Sofort die Polizei über 110 anrufen oder die Feuerwehr über 112 verständigen. Natürlich kann man sich auch an das örtliche Ordnungsamt oder an die Bezirksregierung Arnsberg wenden.

Unkalkulierbares Risiko bei Kampfmitteln

Das Risiko eines Transports eines solchen Kampfmittels ist unkalkulierbar. Die Wirkung darf nicht unterschätzt werden! Durch mögliche Erschütterungen und Bewegungen kann das Objekt dann nur noch kontrolliert gesprengt werden. Im vorliegenden Fall ist es genauso abgelaufen. Die Handgranate wurde zu einem Acker unweit des Fundorts transportiert. Fachleute des Kampfmittelbeseitigungsdienstes vergruben die Granate im Boden und sprengten diese kontrolliert. Bei der Sprengung entstand kein Sachschaden, es war lediglich ein kleines Loch auf dem Acker zu erkennen. „Das war wirklich nicht viel, so als wenn ein Hund sich dreimal mit den Hinterbeinen dreht“, sagte Ordnungsamtsleiterin Birgit Brüning. „Ein kurzer Knall, ein dumpfes Geräusch und eine kleine Rauchwolke, das war’s“, berichtete eine erleichterte Birgit Brüning am Dienstag im Telefon Interview mit dem Mitteilungsblatt.

Bereich weiträumig abgesperrt

Während der Sprengung wurde der Bereich weiträumig von der Polizei abgesperrt. Grundsätzlich obliegt der Schutz der Bevölkerung vor den von Kampfmitteln ausgehenden Gefahren den örtlichen Ordnungsbehörden. Den Kommunen steht bei der Erfüllung dieser Aufgabe die Bezirksregierung Arnsberg mit speziell ausgebildetem Personal und entsprechender Technik zur Seite. 

Die Zentrale des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hat ihren Sitz in Hagen, während in Münster und Detmold jeweils eine Außenstelle unterhalten wird. Die Bezirksregierung Arnsberg steht den Kommunen bei der Erfüllung dieser Aufgabe mit speziell ausgebildetem Personal und entsprechender Technik zur Seite. Dabei setzt sie auf eine regionale Aufteilung.