Der „Weihnachtszauber im Stadion“ kommt bei den BesucherInnen gut an. | Foto: Heuermann

Die „Neuenkirchener Sternstunden“ vom vergangenen Wochenende sind noch nicht ganz beendet, da wird die Veranstaltung in Neuenkirchen facettenreich diskutiert. So fragte auch Andrea Hater, SPD, in der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur am Dienstagabend nach, wie die Resonanz auf die alternative Veranstaltung zum ausgefallenen Sterntalermarkt auf dem Rathausvorplatz angenommen wurde.

Die „Neuenkirchener Sternstunden“ kommen einem klassischen Weihnachtsmarkt sehr nahe. Immer wieder wird im gleichen Atemzug auch der „Weihnachtszauber im Stadion“ bei der Familie Dinkhoff genannt. Andrea Hater, SPD, sieht die Absage des Sterntalermarktes und somit die Geburt der „Neuenkirchener Sternstunden“ als „gelungener Trick der Geschäftsleute, den Markt wieder in die Fußgängerzone zu holen“. „Ich vermute, dass das in Zukunft wieder im Ort stattfindet. Das fände ich sehr schade“, ergänzte Andrea Hater.

Kaufmannschaft wollte den Markt im Dorf

Janis Große Wöstmann äußerte im Ausschuss sein Unbehagen darüber, dass Angelegenheiten des Verkehrsvereins (VVN) in Ausschüssen diskutiert werden. Als Geschäftsführer des VVN machte er deutlich, dass der Hauptgrund für den Umzug zurück in die Fußgängerzone bei der Kaufmannschaft liegt. Diese unterstützt und ermöglicht mit ihrem Sponsoring die Durchführung des Sterntalermarktes. Wenn dieser wie in der Vergangenheit auf dem Rathausvorplatz stattfindet, profitieren die Händler nicht von Synergieeffekten.

„Ich selbst bin Freund davon, den Sterntalermarkt auf dem Rathausplatz zu machen. Auch der „Weihnachtszauber im Stadion“ ist wunderschön, total super. Somit stehen wir in Kontakt mit Dinkhoffs, es gibt Gespräche zwischen dem Verkehrsverein und der Kaufmannschaft“, erklärte Janis Große Wöstmann. Bei allen Überlegungen darf jedoch der Verkaufsoffene Sonntag nicht in Vergessenheit geraten, welchen die Kaufmannschaft dringend benötigt.

Weniger Teilnehmer im Vergleich zu den Vorjahren

Grundsätzlich ist eine geringe Teilnehmerzahl bei den Märkten festzustellen Waren es im Jahr 2017 noch 34 Aussteller, so waren
es in 2018 nur noch 32, in 2019 wurden gerade mal noch 21 Hütten aufgebaut, genau wie in diesem Jahr. Die Gründe für den Rückgang der Zahlen mögen vielfältig sein. Immer wieder hört man „Woanders stehen wir kostengünstiger“. Festzuhalten bleibt aber, dass ein Tag Markttreiben günstiger ist als zwei Tage, da das Bühnenprogramm nur für einen Tag organisiert und auch bezahlt werden muss.

Wie Janis Große Wöstmann versicherte, macht sich der Vorstand des VVN weiterhin Gedanken zum Ausbau des Marktes und ist für jede neue Idee und auch jedes neue Mitglied sehr dankbar. Gerold Brunster, FDP, lobte den „Weihnachtszauber im Stadion“. Für ihn gehört der Markt einfach zu Neuenkirchen. Darüber hinaus begrüßt er es, wenn die Verwaltung mit der Familie Dinkhoff, der Kaufmannschaft und dem VVN mit dem Sterntalermarkt zum Heithöker Schützenplatz am Dörper Berg wechseln würden. „Ich glaube nicht, dass die Kaufleute von einem Sterntalermararkt im Ort profitieren“, ergänzte Brunster.

Gemeinde mit im Boot

Wolfgang Bursch, CDU, unterstrich die Wichtigkeit, die Gemeinde „mit ins Booot zu holen“ bei den Gesprächen, da die Gemeinde nicht unerheblicher Finanzier des VVN ist im Rahmen von Zuschüssen. Jutta ten Winkel, CDU, war anfangs sehr skeptisch, was die „Neuenkirchener Sternstunden“ angeht. „Das Ganze ist super toll angekommen. Mir hat das alles gut gefallen. Großes Lob dafür“, sagte sie im Ausschuss. 

Janis Große Wöstmann freute sich über die Diskussion und das ausgesprochene Lob. Gleichwohl empfahl er den LokalpolitikerInnen, lieber den direkten Weg zu gehen und gerne einmal die Vorstandssitzungen des VVN zu besuchen, um sich aktiv an der Diskussion mit den Verantwortlichen zu beteiligen. Das sei zielführender, als im Ausschuss darüber zu sprechen.

Keine Konkurrenz zum Weihnachtszauber

Dabei machte er deutlich, dass der Markt, also die Veranstaltung im Vordergrund stehen muss für einen Verkaufsoffenen Sonntag. Fußgängerzone, Kirmesplatz, Heyeröder Platz oder Rathausvorplatz, mehrere Möglichkeiten gibt es in Neuenkirchen leider nicht. Manfred Krüger, Grüne, erkennt unterschiedliche Interessen und Sichtweisen der Akteure. Die Atmosphäre bei Dinkhoff sei nicht zu übertreffen. Im Park der Villa Hecking könnte eine ähnliche Atmosphäre erzeugt werden. Das Konzept bei Dinkhoff habe jedoch einen Nachteil. „Noch ist es ein Geheimtipp, wenn es zur Massenveranstaltung wird, wird es leiden“, ist sich Krüger sicher. Ausschussvorsitzende Manuela Coße möchte auf gar keinen Fall eine Konkurrenz zum „Weihnachtszauber im Stadion“ schaffen, da dieser Markt eine hohe Spendenbereitschaft erfährt und der Erlös immer für wohltätige Zweck gespendet wird.