An der ehemaligen Heriburgschule wurde der ENS-Schriftzug durch den Orkan beschädigt. | Foto: Stefan Klausing

Nachdem das Orkantief „Friederike“, ein sogenannter Schnellläufer, am Donnerstag durch Neuenkirchen gefegt ist und Feuerwehr, Bauhof und Polizei auf Trab gehalten hat, geht es nun an die Nacharbeiten. Insgesamt betrachtet blieben die Schäden in Neuenkirchen jedoch eher gering, auch wenn Friederike in den Spitzen sogar stärker war, als Kyrill vor genau elf Jahren.

Anrufe im Fünf-Minuten-Takt

Bei Günter Finke von der Provinzial Versicherung waren es am Freitagvormittag rund 100 Schadensfälle, die gemeldet wurden. „Anders als beim Orkan Kyrill 2007, sind es dieses mal viele kleine Schäden, die gemeldet wurden“, berichtete Finke auf Anfrage des Mitteilungsblatt. Im Durchschnitt lägen die bisher gemeldeten Schadenssummen zwischen 500 und 2.500 Euro. Dachziegel, umgewehte Zäune oder Gartenmöbel seien die häufigsten Fälle.

Das Orkantief Friederike hielt die Feuerwehr in Neuenkirchen auf Trab. | Foto: Stefan Heuermann/Tom Wunderlich

Ähnliches berichte auch Frank Utrup, von der LVM Agentur Hovekamp-Averberg. „Es ist viel und reichlich, aber überwiegend kleinere Schäden“, so Utrup. Eine genaue Anzahl konnte er am Freitagmorgen jedoch nicht mitteilen. „Die Anrufe kommen hier im Fünf-Minuten-Takt an“, so Utrup.

Die Schäden an den öffentlichen Gebäuden der Gemeinde halten sich in einem überschaubaren Rahmen. „Hier und da haben sich ein paar Dachziegel gelöst und natürlich gibt es im gesamten Gemeindegebiet Baumschäden“, erklärte Bürgermeister Franz Möllering auf Anfrage. Rolf Kappelhoff, beim Bauamt zuständig für die Liegenschaften, ergänzt, „dass es im Moment schwer ist, Handwerksbetriebe zu bekommen, um die Schäden zu beseitigen.“

Nacharbeiten dauern noch bis nächste Woche an

Karl Wening, ebenfalls Bauamt, rechnet damit, dass der Bauhof noch in der nächsten Woche mit den Aufräumarbeiten beschäftigt sein wird. „Die Bäume und Äste, die gestern von den Fahrbahnen und den Radwegen durch die Feuerwehr und Mitarbeitern des Bauhofes entfernt wurden, müssen nun noch beseitigt werden“, so Wening im Gespräch mit dem Mitteilungsblatt. Er lobte dabei die „besonders effektive Zusammenarbeit“ zwischen Feuerwehr und Bauhof.

Nun müssen noch einige Bäume, die in Schräglage sind, in Augenschein genommen und eventuell gefällt werden, ebenso hat das Wurzelwerk eines umgestürzten Baumes den Radweg am Haarweg beschädigt, der wieder ausgebessert werden muss. „Aber sonst konnten wir keine großen Schäden auf den Straßen und Wegen feststellen, allerdings werden die Reinigungsarbeiten noch eine Weile andauern“, so Wening. Er bittet die Bürger, kleinere Äste oder Verunreinigungen möglichst selbst zu beseitigen, die sich vor dem Haus auf Gehwegen oder ähnlichem befinden, sofern möglich, um den Bauhof für die größeren Arbeiten zu entlasten.

Das Orkantief Friederike hielt die Feuerwehr in Neuenkirchen auf Trab. | Foto: Stefan Heuermann/Tom Wunderlich

Lagezentrum hat sich bewährt

Auch Feuerwehr-Chef Ralf Stoltmann zog am Freitagvormittag ein positives Fazit. „Die Einsatztaktik ist genau aufgegangen. Wir konnten uns schnell ein Lagebild verschaffen und die Einsätze nach Dringlichkeit effektiv abarbeiten“, sagte Stoltmann auf Anfrage. Ebenso habe sich das Lagezentrum, das von den Besatzungen des Einsatzleitwagens (ELW) und einigen Führungskräften im Gerätehaus eingerichtet wurde, bewährt.

„So konnten wir die Unwetterschäden aus der Wache führen und der Einsatzleitwagen stand für weitere Einsätze zur Verfügung“, so Stoltmann. So konnte dieser beim Einsatz in St. Arnold, bei dem ein Baum durch den Orkan auf eine Hochspannungsleitung gefallen war und einen Brand ausgelöst hat, die Einsatzstelle vor Ort führen. Besonders froh ist der Wehrführer, dass Mannschaft und Gerät unbeschadet den anstrengenden Einsatztag beenden konnten.