Am heutigen Freitag wurde die Freiwillige Feuerwehr Neuenkirchen um 4.48 Uhr zu einem Brand an einer Windkraftanlage in der Bauerschaft Rote Erde alarmiert. 35 Kameradinnen und Kameraden machten sich mit fünf Fahrzeugen zur Einsatzstelle auf den Weg. Wie Einsatzleiter und Wehrführer Ralf Stoltmann im Interview mit dem Mitteilungsblatt berichtete, war bereits auf der Anfahrt der Feuerschein von Weitem zu sehen.

Brennende Motornabe in rund 100 Meter Höhe

Die Einsatzstelle wurde weiträumig abgesperrt in einem Umkreis von ca. 300 Meter. Die brennende Rotornabe des Windrads befindet sich auf ca. 100 Meter Höhe. Die Feuerwehr-Drohne aus Emsdetten wurde angefordert, um brennende Teile im Maisfeld lokalisieren zu können. Zusätzlich ist die Drohne bis zum Maschinenraum aufgestiegen, um feststellen zu können, ob in luftiger Höhe noch etwas brennt. Zuvor brannte augenscheinlich eine gewisse Menge an Öl, auch die GFK-Verkleidung der Nabe war bereits verbrannt. Das Feuer ist von allein nach ca. 90 Minuten ausgegangen. Mit der Wärmebildkamera der Drohne wurden die Temperaturen überprüft. Nach der Absperrung wurde die Einsatzstelle dem Betreiber und dem Besitzer übergeben. Mehrere Zeugen hatten den Brand zuvor der Leitstelle gemeldet. Die Windkraftanlage wurde direkt vom Netz genommen. Die Ermittlung der Brandursache dauert an. Zur Schadenshöhe konnten noch keine Angaben gemacht werden. Die Windkraftanlage hat eine Leistung von 1500 KW und ist 19 Jahre alt. Die Nabenhöhe beträgt rund 100 Meter, der Rotordurchmesser misst stolze 77 Meter.

Erster Brand an einer Windkraftanlage für die Freiwillige Feuerwehr Neuenkirchen

Dies war der erste „echte Brand einer Windkraftanlage“. Das Szenario, den Brand einer Windkraftanlage, wurde bereits von der Freiwilligen Feuerwehr Neuenkirchen geübt. In dem Zusammenhang wurden auch Schulungen diesbezüglich mit dem Betreiber in der Vergangenheit durchgeführt und eine Anlage von den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr besichtigt.

Die Problematik ist bei derartigen Höhen, dass man so hoch kein Wasser transportieren kann, auch nicht mit der Drehleiter aus Rheine. Somit kann die Feuerwehr einen derartigen Brand leider „nur kontrolliert abbrennen lassen“ kann. Im vorliegenden Fall ist rund um die Windkraftanlage Mais angebaut. Nicht auszudenken wäre das Szenario, wenn dort Getreide angebaut gewesen wäre. Dann wäre der Einsatz deutlich größer ausgefallen für die Einsatzkräfte.

Windkraftanlage in Haltern am See stürzt um

Dies ist der zweite große Schaden an einer Windkraftanlage innerhalb von 24 Stunden im näheren Umfeld. So ist am Mittwochabend in Haltern am See aus bislang ungeklärter Ursache ein ca. 240 Meter hohes Windrad umgestürzt. Zum Glück wurde niemand dabei verletzt. Es wird von einem Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro ausgegangen.

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