Texte: Stefan Heuermann | Fotos: Gassner, Goers, Heuermann + Foto Keizer

Das Warten auf die Jubiläumsfeierlichkeiten hat sich gelohnt. Eigentlich hätten die Heithöker Schützen schon im vergangenen Jahr ihr 200-jähriges Vereinsjubiläum feiern wollen, doch Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Am vergangenen Wochenende wurde dies jedoch gebührend nachgeholt. Am Freitagabend kamen rund 450 Vereinsmitglieder und geladene Gäste ins Festzelt am Schützenplatz.

Drei Stunden Programm beim Festkommers

Der Vereinsvorsitzende Sascha Mühren und Dieter Schmidt (Vorsitzender Festausschuss) führten durch das rund dreistündige Programm. Der Spielmannszug Heithoek spielte zum Einmarsch der Vereinsfahnen. Danach begrüßten die Moderatoren die Ehrengäste: Schirmherr des Jubiläums MdB Jürgen Coße, Bürgermeister Willi Brüning, Ortskaiserpaar Dirk und Uta Geisler, Vertreter von SPD, CDU und FDP und der Vereinigten Sportschützen, Kaiserpaar Manfred und Simone Ortmann, Werner Koers (40 Jahre König), Oliver und Karin Neubauer (Silberkönigspaar), Walter Schürmann (Goldkönig) sowie weitere zahlreiche befreundete Vereine.

Den Auftakt des Programms machten die Roten Husaren mit ihrem neuen Gardetanz. Sie begeisterten das Publikum, welches eine Zugabe forderte. Schirmherr Jürgen Coße begrüßte alle Anwesenden. Er beglückwünschte den Verein zum 200-jährigen Jubiläum. Coße selbst Mitglied im Schützenverein Heithoek, dankte den Frauen für die immer tatkräftige Unterstützung der Vereinsmitglieder. Er würde sich sogar sehr darüber freuen, „wenn die Frauen auch irgendwann auf den Heithöker Schützenvogel zielen können“.

Das beste Schützenfest ist im Heithoek

„Auch wenn Hannover sich damit rühmt, das größte Schützenfest zu haben. Die Heithöker haben das beste Schützenfest“, machte Coße klar und traf direkt den Nerv der Leute. Denn im Feiern sind die NeuenkirchenerInnen stark. Bürgermeister Willi Brüning überbrachte die Glückwünsche von Rat und Verwaltung. Er dankte allen Aktiven des Vereins für Zusammenhalt und Tradition im Heithoek.

Eine tolle Überraschung hatte Gerold Brunster, stellvertretend für den Spielmannszug Heithoek, im Gepäck. Er überreichte ein Holzkonstrukt, welches symbolisch sein sollte für einen Torbogen, der zukünftig den Eingang des Schützenplatzes zieren soll. Der Dachstuhl der ehemaligen Brennerei Niehues soll den Torbogen zieren. Die Bauanträge hierfür sind längst gestellt, Baubeginn wird im Frühjahr 2023 sein.

Somit war die Bühne frei, „für den Hauptakt des Abends“, Heinrich Schulte-Brömmelkamp. Der Bauer aus Kattenvenne hatte einiges zu berichten. Bei seinen Ausführungen merkte man direkt, dass Kattenvenne direkt um die Ecke liegt. Natürlich hatte er auch einige Infos bekommen aus dem Vereinsleben des Heithöker Schützenvereins. Eine junge Frau aus Ochtrup, im Publikum sitzend, hatte es ihm besonders angetan. Sie wurde immer in seine Späße mit einbezogen und musste mehrmals über ihren Freund berichten. Bei seinem rund 45-minütigen Vortrag zog Schulte-Brömmelkamp alle Register, das Publikum war begeistert. 

Ehrung für Georg Pohl

Ein besonderer Gruß galt dem ältesten lebenden König des Schützenvereins, Georg Pohl. Der heute 84-jährige wurde im Jahre 1959 mit nur 21 Jahren Schützenkönig im Heithoek. Am Freitag erhielt er aus den Händen der Moderatoren das Geschenk des Schützenvereins, das Publikum applaudierte. Den Abschluss des offiziellen Programms machte der Musikzug der Feuerwehr Neuenkirchen. Danach sorgte das DJ-Team von Lightconcept für die Unterhaltung bis in die frühen Morgenstunden.

Sternmarsch der Vereine zum Festplatz

Am Samstagnachmittag wurde weiter gefeiert. 28 Vereine und Musikkapellen folgten der Einladung zum Jubelfest und marschierten am Nachmittag von ihren Treffpunkten zum Kirmesplatz. Nach einer kurzen Begrüßung durch Oberst Christoph Kolthoff und Überreichung der Gastgeschenke machten sich die Anwesenden mit einem gemeinsamen Marsch auf zum Schützenplatz am Dörper Berg. Dort spielten die Musikzüge und Kapellen auf zum traditionellen Aufspielen auf dem Festgelände. Die Stimmung war super, das Wetter spielte mit. Somit wurde es ein langer und gemütlicher Abend. Das sah auch der Festausschussvorsitzende Dieter Schmidt so. „Wenn sich alle hier wohl fühlen, dann haben wir hoffentlich alles richtig gemacht“, resümierte er zufrieden.

Dennis Garmann ist der neue König bei den Heithökern

Die Heithöker kommen aus dem Feiern gar nicht raus. Nach dem großen Festkommers am Freitag und dem Festumzug am Samstag trafen sich die Schützen am Sonntagnachmittag um 14 Uhr zum Antreten am Vereinslokal „Alte Marktschänke“. Von dort aus marschierten sie zur Kranzniederlegung am Ehrenmal. Um 15 Uhr begann dann pünktlich das Königsschießen auf dem Festplatz am Dörper Berg. 

Proklamation um 20.30 Uhr auf dem Zelt

In einem spannenden Wettbewerb mit zuletzt sechs finalen Schützen an der Stange machte Dennis Garmann mit dem 175. Schuss dem Ringen ein Ende. Zur Königin erkor er sich Tina Schröder. Danach wurde der Kaiservogel auf die Schießstange gesetzt. Um 19.43 Uhr musste sich dieser geschlagen geben. Jörg Dierker holte mit dem 195. Schuss den Rest des hölzernen Vogels von der Stange. Er nahm sich seine Frau Jutta zur Kaiserin.

Die Proklamation der neuen Majestäten fand um 20.30 Uhr durch den Vorsitzenden Sascha Mühren auf dem Festzelt statt. Das DJ-Team mit Frank Bütergerds und Tim-Lukas Keller sorgte am Sonntagabend für den musikalischen Ausklang beim Dämmerschoppen. 

Am Montagmorgen stand zunächst der Kirchgang für alle Schützen und Majestäten in der St. Anna-Pfarrkirche auf dem Programm. Anschließend trafen sich die Schützen zum Familienfrühschoppen auf dem Festzelt am Dörper Berg. Dort fanden die
Ehrungen langjähriger Mitglieder statt.

Polonaise am Montag durch den Ortskern

Am Abend marschierten die Schützenbrüder in der Polonaise.Für die musikalische Begleitung sorgten der Spielmannszug Heithoek, der Musikzug der Feuerwehr Neuenkirchen und der Antonius-Fanfarenzug aus Rheine. Die Gruppe Fernandos forderte zum Tanz auf dem Festzelt auf. Am Dienstag läuteten die Schützen um 11 Uhr mit dem traditionellen Hexen das Ende des Jubel-Schützenfestes ein.