Ein bisschen „ZDF-Starparade“. Ein bisschen „Kessel Buntes“. Von glitzernden Sechzigern bis Hard Rock: Die Oldie-Revue des Arnold-Janssen-Gymnasiums ist wieder da. Und wie! An sieben Abenden sorgen mehr als 200 Mitwirkende auf der Bühne in der neuen Aula für ein vielseitiges Programm. Das Motto lautet: „AJG Clubgig“. Der Slang-Begriff aus dem Englischen heißt etwa soviel wie „Club-Mucke“. Und das war es – es ging Schlag auf Schlag, drei Stunden lang.

Fünf Chöre am AJG

Herzstück der Musik ist die bekannte AJG-Bigband sowie das Nachfolge-Orchester, die „Benjamins“, beide unter der Leitung von Peter Reckenfelderbäumer. Allein fünf Chöre hat die Schule. Der Oberstufenchor bezauberte unter anderem mit „Fragile“ von Sting, oder auch „Listen to the music“ von den Doobie Brothers, akribisch einstudiert von Hartmuth Blumenroth. Den Mittelstufenchor leitet Heike Weber. Einfühlsam interpretierten sie „I don‘t wanna lose con-trol“ von Zoe Wees, wie auch „So wake me up when it‘s all over“ von Avicii. Der „Profilchor“ besteht aus gut 70 Schülerinnen und Schülern der Unterstufe. Sie sind nicht zu bremsen, wenn sie aus vollen Kehlen den „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten herausschreien. Ein Appell gegen Hass und Gewalt.

Die „Singing Teachers“

Und dann gibt es ja noch die singenden AJG-Lehrer, die „Singing Teachers“. Sie haben es echt drauf, „Hold the line“ von Toto originalgetreu zu rocken – mit lautstarken Gitarrenriffs, mit Sänger im Toto-Glitzerhemd, mit Background-Chor. Oder „Your Song“, alle in grüner Glitzerjacke und Hartmuth Blumenroth mit Elton-John-Perücke am Kontrabass. Darüber hinaus hat die Bigband noch ihre „eigenen“ Sängerinnen und Sänger. Sie schaffen es, etwa bei „Every little thing is magic“ genau den Originalton von The Police zu treffen, in „Azzuro“ den von Adriano Celentano oder in „You make me feel like a natural woman“ den von Aretha Franklin. 

Mucksmäuschenstill wurde es, als Henning Fendesack und Sofia Formoselle Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da?“ überzeugend interpretierten. Mit Kinderstimmen wie im Original: „Vielleicht kann ich‘s noch nicht verstehen, wozu Kriege nötig sind. Ich bin ja noch ein Kind“. Stehende Ovationen waren die Belohnung. Es sollten noch mehrere kommen. Genauso wie bei Luise Engels. Sie präsentierte ihre Ballade „Ganz ok“ – selber geschrieben und komponiert. Ganz ok, alleine mit Gitarre auf der Bühne.

Tolles Ergebnis und professionelle Show

Seit dem Herbst laufen die Vorbereitungen mit viel Aufwand und Engagement von Schülern wie Lehrern. Alles neben dem Unterricht. Nicht zu vergessen die Mitarbeiter der Bühnen-, Ton- und Lichttechnik, Choreographie, Kostüme, Masken, Plakate, Ticket-Verkauf. Das Ergebnis ist eine großartige professionelle Show. Ein perfekter Ablauf wie ein Uhrwerk. Über dem immer noch der Geist von Clemens Gillhaus schwebt, der 2018 gestorben ist. Er hatte die Oldie-Revue 1982 ins Leben gerufen und zu dem gemacht, was sie heute ist. Er hat mit Heike Weber und Peter Reckenfelderbäumer in der musikalischen Leitung die genau richtigen Nachfolger.

Einnahmen als Spende

Mit den Einnahmen und Spenden der Abende will der AJG-Clubgig verschiedene Projekte fördern, die im Einzelnen vorgestellt wurden: Das Haus Hannah, die Rumänienhilfe, die Ghana-AG, die Mukoweszidose-AG und die UNICEF. Zum Finale wurde es noch einmal richtig bunt und laut. Sämtliche Chöre und Mitwirkenden hatten gar nicht alle Platz auf der Bühne, so dass viele von vor der Bühne ihre Stimme erhoben: „You’re the voice“. Wie passend – „We‘re not gonna sit in silence!“ Und genau wie am Ende des Originals von John Farnham erschien ein Original Dudelsack, gespielt (im Kilt) von Thomas Attermeyer. Ohne drei Zugaben wollte das Publikum auf keinen Fall gehen. Auf dem Nachhauseweg immer noch lange im Nachklang, die perfekte Oldie-Revue 2023 im Ohr.

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